Swaziland 1 - Südafrika

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Swaziland 1

Tagebuch
Woche 2 ~ Swaziland
Montag, 12.9.2016

Heute hat der Tag erst um viertel vor sieben begonnen, was gegen den Krügerpark schon fast wie Urlaub war. Trotzdem war ich um 5 Uhr das erste mal kurz wach. Das ist in der kurzen Zeit schon fast zur Gewohnheit geworden. Vor allem weil es hier halt echt immer schon extrem früh dunkel ist (gegen 18 Uhr). Danach dann noch Frühstück -endlich wieder Toastbrot- bis wir unsere Einweisung und Pläne bekommen  haben. Ich sollte für die nächsten vier Wochen gemeinsam mit Anna in dem NCP in Ezulwini arbeiten. Ich bin also im "Teaching-" und nicht wie ich vermutet im "Sportsdevelopmentprogramm" eingeteilt worden. Ezulwini selbst ist sehr nah bei unserer Lodge (ca. 10min), sodass wir jeden Morgen die Öffentlichen nehmen müssen. Finde ich aber eigentlich ganz gut, dann hat man eifnach auch eine ganz andere Möglichkeit  die Menschen hier kennenzulernen und Erfahrung im Umgang mit ihnen zu sammeln. Und wir sind ja auch zu zweit, also alles gut :D. Danach sind wir dann noch zum Einkaufscenter, um Passbilder für Mosambik und Essen zu kaufen. Übrigens das hässlichste Passbild meines Lebens... Das Einkaufscenter ist ziemlich groß und fast wie in Deutschland: unter anderem mit KFC, Supermärkten, Klamottenläden, I-Shop usw.Obwohl ich bei vielen Sachen jetzt schon nicht mehr so vorsichtig bin wie am Anfang- so ist z.B. mein Moskitonetz diesesmal im Koffer geblieben- habe ich beschlossen mir lieber weiterhin Wasser zu kaufen. Also habe ich mir einen 5l-Kanister geholt  und da wir dann zurück zur Lodge gelaufen sind (20-25 min), weiß ich jetzt auch wie es wäre, wenn ich 5kg mehr auf den Rippen hätte.
In die Schule mussten wir heute noch nicht, weil die Schulen noch geschlossen haben. Stattdessen sind wir zu eine Art Sportsbootcamp für Ropeskipping in Lombaba gefahren, wo die Kinder normalerweise jeden Nachmittag nach der Schule die Möglichkeit haben zu trainieren. Es waren Kinder aus unterschiedlichen Levels dabei, die uns zuerst ein paar Choreographien vorgestellt haben. Achso und natürlich Junior (kleiner Junge). Er wurde vom Coach folgendermaßen beschrieben: " This is Junior. He's always with us, but is actually doing nothing." Naja, und zum Ropeskipping kann ich nur sagen: Bboying ist nichts dagegen. Die können dasselbe, springen dabei aber noch Seil! Also wirklich krass die Jungs!
Danach war die entspannte Zeit vorbei und wir waren gefragt. Also das Aufwärmprogramm ging ja noch. Ein bisschen rumhüpfen, aufwärmen und dehnen. Aber das war erst der Anfang. Danach gings dann richtig los!
- vorwärts
- Doppeljump
- kreuzen vorwärts/rückwärts (bis hier okay, aber danach war vorbei)
- Arme unter dem Knie kreuzen und springen
- Seil zwischen den geöffneten Beinen kreuzen usw...
Danach dann noch Double Rope (zwei lange Seile, wird von zwei Leuten geschwungen)- das war deutlich mehr mein Ding! Zwar war ich alles in allem nicht unbedingt erfolgreich in dem Sport, aber trotzdem hatte ich schon lange nicht mehr so viel Spaß beim Sport machen.
Zurück in der Lodge dann erstmal in den Pool. Daran könnte ich mich echt gewöhnen, also das werde ich zu Hause definitiv vermissen!


Nachmittags hat dann der letzte Programpunkt auf uns gewartet: das Waisenhaus (Hope House Orphanage)
Hier wohnen ca. 18 Kinder. Hinzu kommen noch viele weitere Kinder, die bis zu zwei Stunden bis zum Waisenhaus laufen, um eine bzw. ihre einzige Mahlzeit am Tag zu bekommen. Was unsere Aufgabe war? Das habe ich mich zu Anfang auch gefragt. Ich musste einfach nur Bücher in die richtigen Themenkästen einsortieren. Klingt nach Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen... war es glaube ich auch. Die anderen haben die Zimmer der Kinder aufgeräumt. Aber der Leiter des Waisenhauses hat uns letztendlich erklärt, wozu wir da sind:
" Every child here has a story and they are very proud that you come from all over the world to visit them." Sie merken somit quasi, dass sie gebraucht werden und jemand an ihnen interessiert ist und ich glaube langsam fange ich an zu verstehen... Es reicht ihnen, wenn man ihnen ein bisschen Aufmerksamkeit schenkt, z.B. auf der Schaukel anschubst oder einfach umarmt.
Das beste hier waren aber die Toiletten: kein Toilettenpapier, keine Türen, keine Spülung und kein Waschbecken. Naja, zum Glück musste ich nicht auf Toilette, im Gegensatz zu manch anderen...
Danach ging es dann zurück zur Lodge, wo wir dann den Rest des Abends verbracht haben, bevor morgen dann die Schule und damit die eigentliche Arbeit beginnt.


Dienstag, 13.9.2016 - "1. Arbeitstag"

Nach einem Müsli gings los nach Ezulwini, was nun meine Arbeitsstelle für die nächsten 4 Wochen ist. Zusammen mit Anna und zwei Australierinnen, die die letzten drei Wochen für das NCP zuständig waren, sind wir mit einem der Minibusse zur Schule gefahren. Wir sind jetzt in einer Art Einführungwoche und die Australierinnen zeigen uns eben wie hier alles funktioniert, z.B. den Kopierer oder die Mappe mit den Unterrichtsunterlagen. Mit den Bussen hier ist auch echt super. Also es gibt keine Haltestellen und die Busfahrer sammeln einen überall ein. Das sind halt alles Privatunternehmen hier, d.h. die fahren sogar die halbe Straße rückwärts, nur um noch einen mitnehmen zu können und das für 6 Rand (nichtmals mehr 50ct -> also keine DB-Preise)  bei unserer Strecke. Bei Corner Plaza (ein kleineres Einkaufscenter) ging es dann raus und noch ein kleines Stück zu Fuß bis zur Schule. Die Schule besteht aus einem einzigen Raum, der etwa so groß ist wie ein Klassenzimmer in Deutschland.Hier werden dann bis zu 50 KInder unterrichtet. Dann eine kleine Kochstelle und  Toiletten. Und mit denen haben sie es definitiv nicht so. Sie steht gegenüber von der Schule und auch hier ohne Türen, Waschbecken oder Klodeckeln. So hat man, wenn man aus dem Schulfenster blickt einen direkten Ausblick auf die Toiletten oder besser in die Toiletten...
Als wir in der Schule angekommen sind, haben die Kinder schon auf uns gewartet. Und sie haben uns nicht enttäuscht. So wie wir es von den Kindern hier mittlerweile gewohnt sind, sind sie uns gerade zu um den Hals gefallen und haben sich total gefreut :D! Für sie sind wir jetzt die neuen "teacher", was wir wahrscheinlich in den nächsten Wochen noch oft genug hören werden.
Dann ging es mit dem Unterricht los. Überall an der Wand stehen unterschiedliche Begriffe und Bilder von Tieren, Früchten, den Wochentagen, Zahlen, dem Alphabet usw... Die Australierinnen haben also immer auf ein Bild gezeigt und die Aufgabe der Kinder war es währenddessen einfach im Chor mitzuschreien, wobei man bei manchen Kindern gemerkt hat, dass sie keinen blassen Schimmer hatten, was sie sagen - egal hauptsache laut :D ... Hierbei hatten Anna und ich noch nicht so viel zutun. Erst als die Arbeitszettel ausgeteilt wurden, kamen wir zum Einsatz: mussten die Kinder unterstützen, sie loben oder einfach ein bisschen abfragen. Nach dem Mittagessen war dann story time, bei der auch ich mit meinem "pretty German accent" eine Geschichte vorgelesen habe, die teacher Gugu (Lehrerin, der wir assistieren) wärenddessen auf siSwati übersetzt hat. Danach mussten die Kinder noch einzeln ihren Namen an der Tafel vorschreiben. Der Unterricht ist mit dem deutschen Unterricht kaum zu vergleichen. Total frontal und ohne jegliche Individualität, was aber auch bei über 40 Kindern nahezu unmöglich ist. Für uns ist es natürlich noch schwerer, da so wie wir teacher ("weißen" Freiwilligen)  für die Kinder alle gleich aussehen, sehen eben auch die KInder für uns alle ziemlich gleich aus. Ich bin mir auch nicht so sicher, ob ich mir auch nur eines der Kinder behalten kann - wobei ihre Namen das Ganze auch nicht gerade erleichtern. Die Aussprache durfte ich dann heute auch gleich mal testen, als wir kurz vorm Mittagessen die Arbeitsblätter ausgeteilt haben. Mit dem Mittagessen durften wir dann wieder gehen und zurück zur Lodge, wo mich wie immer der Pool und ein schönes Lunch-Toast auch mich gewartet haben. Danach dann noch schnell einkaufen. Noch ein Tag nur mit Toastbrot und diesem komischen Käse kann ich mir nicht geben...
Nachmittags war dann Swazi-lesson, in denen wir ein paar Grundbegriffe lernen sollten. Und jetzt weiß ich schonmal, was noch unmöglicher ist auszusprechen als die Namen... Diese Sprache ist nicht normal. Da sind einfach Klicklaute und Schnalzgeräusche drin. Sehr, sehr komisch. Also merken kann ich mir davon auf jeden Fall nichts.

Hier ein kleiner Vorgeschmack für euch:
Sewobona (gesprochen: Saubona) ~ Hallo (bei einer Person)
Sanibonani                                       ~ Hallo (bei zwei oder mehr Personen)
unjani?                                    ~ Wie geht es dir?
ngiyaphila (gesprochen:nijapila)    ~ Gut und dir?
yebo                                       ~ ja
chake (Schnalz-ke)                    ~ nein



Mittwoch, 14.9.2016 - "Sportsday in Ezulwini"

Heute endlich mal wieder normales Brot - also relativ normal... Danach gings dann wieder in die Schule, aber heute mit dem Minibus, weil es war Sportsday in Ezulwini. Außer Anna und mir sind noch zwei Sportlehrer von "All-Out" ,Bjarke und Simon mitgekommen. Die Kinder haben wieder sehnsüchtig auf uns gewartet. Immer wenn sie einen Bus von "All Out" sehen, fangen sie wie wild an "All Out" im Chor zu schreien. Kinder sind wirklich extrem dankbar. Sie wissen, wer es gut mit ihnen meint.
Anschließend haben wir verschiedene Spiele mit ihnen gespielt:
1.) "There is a fire on the mountain- Run, Run, Run" (Kinder rennen alle durcheinander), "touch the colour ... " (alle Kinder fassen etwas in der entsprechenden Farbe an)
2.) "Teddy-bear" - hierbei kam ich zum Einsatz: Einer steht in die Mitte des Kreises und schreit "My teddy-bear, my teddy-bear" und alle Kinder drumherum antworten im Chor "I love my teddy-bear". Das geht solange, bis diese Kind sich ein weiteres aussucht, diesem über Füße und Bauch sreicht und schließlich umarmt. Tzja und da ein Kind mich ausgewählt hat, musste ich das dann wohl machen.
3.) Dance-Battle: Die Sportlehrer laufen im Kreis und rufen "I'd like to choose someone. I'd like to choose someone..." Sie suchen also Kinder aus, die dann in die Mitte vom Kreis gehen. Und dann heißt es nur noch: "Dance, Baby, dance!". Und die Kinder sind total abgegangen: getwerkt, geshuffelt und alles. Anna, Bjarke, Simon und ich haben uns währenddessen nur immer wieder ängstliche Blicke zugeworfen oder auf den Boden geschaut. Hautsache nicht tanzen. Die Kinder hätten uns sowieso platt gemacht.
4.) Slalom-Lauf: Zwei Bahnen, auf denen jeweils zwei Kinder gegeneinander angetreten sind. Sie mussten jeweils drei Bälle nacheinander von der einen auf die andere Seite transportieren. Bei 40 Kindern hat das, wie man sich vllt vorstellen kann, eine ganze Weile gedauert.

Dazwischen gab es für die Kinder Frühstück - wie immer so ein komisch aussehender weißer Brei, an dem sich ein kleines Mädchen auch direkt kräftig verbrannt hat, so wie Bjarke, der kurze Zeit danach den Löffel rausfischen wollte... Der Tag hat wirklich Spaß gemacht. Im Gegensatz zu meinem Sozialpraktikum in der 10.Klasse, kann ich mit den Kindern jetzt viel mehr anfangen und komme auf Ideen, was man mit ihnen machen kann. Und das alles ohne wirklich mit ihnen zu reden. Klar die Kommunikation ist irgendwo nicht so einfach, aber es funktioniert. Die Kinder haben Spaß und wir auch. Vor allem hatten sie Spaß mit meinen Haaren. Offene Haare bei den Kleinen ist wirklich der Tod. Liegt vermutlich daran, dass die meisten Kindern die Haare geschoren oder sehr kurz tragen. Zwar nicht schön, aber gut dann muss man wenigstens keine Angst vor Läusen haben.
Nach 3 Stunden war dann wieder alles vorbei. Am Anfang dachte ich das wäre zu wenig, aber es ist definiv anstrengend genug.
Mittags dann hatten wir noch eine Präsentation, wobei die echt unnötig war. Das einzigst relevante war, dass man sich im NCP einen Zopf machen soll. Nachdem aber heute nahezu 20 Kinderhände in meinen Haaren rumgewühlt haben und davon um die fünf gleichzeitig, bin ich da sogar schon selbst drauf gekommen. Anschließend haben wir noch Unterrichtsmaterial vorbereitet. Den Rest des Tages hatten wir Freizeit. Abends haben wir dann das Kino getestet, weil es Mittwochs immer nur der halbe Preis ist. Das heißt anstatt 3 Euro kostet es heute nur 1,50 Euro.
Der Film ("Bad Moms") war irgenwo schon eher nicht so geil, aber für 1,50 kann man nix sagen und ein bisschen Schlaf hat auch mal ganz gut getan.





Donnerstag,15.9.2016

Heute war der letzte Tag mit den zwei Australierinnen. Dann ist es mit der Schonfrist vorbei und ab nächste Woche müssen Anna und ich das dann alleine hinbekommen. Um 8:15 Uhr haben wir uns dann mit Arbeitsblättern auf den Weg nach Ezulwini gemacht und dort hat uns dann gleich schon die erste Überraschung erwartet. Kurz vor der Schule kam uns nämlich die Lehrerin mit Einkaufstüten entgegen und meinte es würde ihr nicht gut gehen. Naja gut dann wohl heute Unterricht ohne Lehrerin... Bei uns an der Schule wurde sich schon auf das heftigste beschwert, wenn der Vertretungsplan nicht aktualisiert wurde und hier kann es auch mal sein, dass die Lehrerin einfach nicht kommt und niemand weiß Bescheid. Da sieht man einfach mal wieder den Unterschied zwischen hier und uns.
In der Schule haben wir wieder so gestartet wie gestern: also Abfrage von Wochentagen, Monaten, Zahlen, dem ABC usw. Heute habe ich bei der Abfrage auch schon kurzzeitig übernommen und
und da heute das Unterrichtsthema Vokale war, eben auch speziell die Vokale abgefragt. Ich hab es auch mal durcheinander probiert, weil ich manchmal den Eindruck habe, dass die Kinder einfach nur eine Melodie lernen. Aber überraschenderweise hat auch das super funktioniert. Dabei muss man sich vor Augen halten, dass die Kinder gerade mal zwischen 4 und 6 Jahren sind. Währenddessen saß eine der beiden Köchinen mit uns im Klassenraum und hat zur Not übersetzt. Danach gabs dann Arbeitsblätter mit den verschiedenen Vokalen. Hat zum größten Teil super geklappt und die Kinder haben z.T. sogar zwei Blätter geschafft. Nur um ein Kind mache ich mir ein bisschen sorgen. Sie ist schon etwas älter, schafft es aber nicht einmal einen Buchstaben abzuschreiben. Für so Kinder ist es denke ich sehr, sehr schwer nur ansatzweise den Anschluss zu behalten. Während dem Frühstück haben Anna und ich dann die Arbeitsblätter korrigiert und mit Stickern (sie lieben Sticker) versehen. Bis zur story-time war dann Spielzeit und die Kinder danach einzufangen, war heute so mühsam. Ständig sind uns wieder welche entwischt. Anna musste sich an die Tür stellen und die Kinder drinnen festhalten, während ich die übrigen draußen eingefangen und in den Klassenraum geschoben habe. Ansonsten wären wahrscheinlich immer zwei Kinder in den Klassenraum gegangen, während drei gleichzeitig wieder rausrennen.Jetzt weiß ich auf jeden Fall, was die Frau damit meinte, dass man mit den Kindern streng sein muss. Süß hin oder her, manchmal muss dann doch etwas böse werden. Aber das sind halt Kinder: alle gleich - egal ob aus Afrika oder Europa. Aber auf der anderen Seite können sie auch sehr lieb sein, z.B. beim Mittagessen, als ich von einigen Kindern ihren Löffel angeboten bekommen habe. Aber nein ...lieber nicht, also den dürfen sie behalten :D. Als wir dann die Kinder alle einmal zum Abschied gedrückt haben, ging es zurück Lodge, wobei auch die Busfahrt mal wieder ein echtes Abenteuer war. Hier haben Anna und ich vom Kassierer unseren ersten Heiratsantrag bekommen. Also beide. Die kennen hier nix. Jetzt muss ich nicht mehr zwingend in der ersten Reihe sitzen...
Der Nachmittag war dann frei - wie gesagt diese Woche ist noch Schonfrist- und wir hatten überlegt eine Mountainbike-Tour zu machen. Das hat dann irgendwie nicht so ganz funktioniert und wir sind auf den Hikingtrail an unserer Lodge umgestiegen. Also Sporthose an und los gehts! Sobald Bingo gesehen hat, was wir vorhaben, war auch er sofort dabei. Wir sind zu neunt gestartet, aber nach ungefähr 1/4 der Strecke hatten wir irgendwie den Rest verloren. Also sind wir alleine mit Bingo weiter und ich sag mal so, dass war defintiv kein wandern mehr. Das war klettern. Und auf jeden Fall nicht gerade unanstrengend. Vor allem in dem Tempo, dass die Jungs vorgelegt haben. Aber endlich mal wieder ein bisschen Sport. Es ging vorbei an Felsen, durch Dschungelartige Abschnitte, Leitern hoch bis wir nach ca 50 min endlich oben am Gipfel waren und hier war der Ausblick wirklich atemberaubend. Eine halbe Stunde haben wir oben verbracht und gerade als wir gehen wollten, weil wir dachten der Rest der Gruppe hätte aufgegeben, kamen sie. Dann noch ein paar Erinnerungsfotos und wieder runter. Dieses mal aber nur zu dritt. Die zwei Jungs, die davor mit uns waren sind den Berg zusammen mit dem Hund runtergerannt. Das habe ich dann mit meinen ausgelatschten Turnschuhen mal lieber gelassen... Zurück in der Lodge haben wir dann alle sehnsüchtig auf das Essen gewartet und immer wieder ungeduldig einen Blick in die Küche geworfen. Heute habe ich dann glaube ich auch das erste mal in meinem Leben Tofu gegessen (es gab Hähnchen- bzw. Gemüsereis mit Tofu). Wenn man Hunger hat ist man wirklich alles. Vor allem weil dieser Tofukram genauso aussah wie das Hähnchen. Die Köchin meinte auch nur zu mir: " Don't worry, there's 100% no meat in it!" Naja, ich brauche es trotzdem nicht mehr unbedingt, wenn ich erhlich bin.




Freitag, 16.9.2016, "Partytime"

Da die Australier aus der Gruppe vorher nächste Woche nach Kapstadt weiterziehen, haben sie eine Art Disko für die NCP's der verschiedenen Orte vorbereitet. Und weil meine Kids heute an der Reihe waren, bin auch ich mit. Wir mussten heute erst um 10 Uhr da sein und das wäre mal eine richtig gute Möglichkeit gewesen auszuschlafen, aber irgendwie klappt das nicht so richtig.Länger als 6:30 Uhr geht nicht... Bevor es dann losging hat Anne mir noch meine Haare geflochten. In der Hoffnung, dass sie heute dann mal in Ruhe gelassen werden (hat auch ganz gut geklappt). Dann sind wir alle in den Minibus und zu einer Sportanlage in der Nähe gefahren, wo der Spaß dann beginnen sollte. Einige Kinder, der "DJ" und ein paar Helfer von "All Out" waren schon da. Mein NCP kam kurze Zeit später und auch teacher Gugu war heute wieder dabei. Man hatte heute sogar fast den Eindruck, dass einige Kinder sich richtig schick gemacht haben. Und es war dann auch wirklich ganz schön für die Kinder: wir haben mit ihnen zur Musik getanzt, sie hochgenommen, rumgewirbelt und Limbo mit einer Art Rächen gespielt- auch eine ganz neue Variante. Auch um das Essen wurde sich gekümmert, wobei man das meiner Meinung nach schon ein bisschen besser hätte machen können. Es gab KFC-Tüten, Orangen, die die Kinder nichtmals mehr selbst schälen konnten (ich glaube ich habe mindestens zehn Orangen geschält) und Toastbrote mit komischen Zuckerstreuseln. Aber gut vllt ist man ja diese Art von Toast in Australien ganz gerne... Anschließend wurden die einzelnen NCP's in den Minibussen zu ihrer jeweiligen Schule gebracht. Heute ist mir wieder aufgefallen, was die Organisation den Kindern alles ermöglicht und wie auch wir dazu beitragen können etwas zu verändern. Bei uns in der Lodge gab es zwar schon einige Backpacker, die behauptet haben, dass die Ernstfälle ganz woanders als hier zu finden wären. Aber auf der anderen Seite würde es ohne die Organisation vermutlich in den Schulen ganz ähnlich aussehen. Man kann eben immer nur begrenzt helfen.
Als dann am Ende alles aufgeräumt war, ging es zurück zur Lodge. Dann erstmal Pool! Eigentlich hätte heute Nachmittag der Flohmarkt auf dem Programm gestanden. Aber das wollte sich bei 36° C leider keiner antuen. Naja, gegen einen entspannten Tag am Pool habe ich auch nichts einzuwenden.
Abends sollte es dann zum "Pub and Grill" gehen. Es ist ... na nenne wir es mal eine Art Club. Für elf waren die Taxis bestellt, die uns zum Einkaufscenter bringen sollten. Noch eine halbe Stunde länger und ich wäre vermutlich da geblieben, was vielleicht auch besser gewesen wäre. Dort angekommen erstmal ein bisschen tanzen. Am Anfang ging das noch ganz gut. Niemand war besonders aufdringlich oder nervig, was sich aber im Laufe des abends ändern sollte. Irgendwann machte es echt keinen Spaß mehr. Egal ob auf der Tanzfläche oder an einem Tisch mit den anderen volunteers. Man wurde einfach nicht mehr in Ruhe gelassen und wie sooft wurde auch ein "Nein" nicht akzeptiert. Die meisten Dialoge sahen folgendermaßen aus:
Afrikaner: "Hast du einen Freund?"
Ich: "Ja."
Afrikaner: "Ahja, super ich auch. Aber sie ist in Südafrika und ich hatte noch nie was mit einer Deutschen."
oder auch die Frage: "Willst du mich heiraten?" war nicht selten.
Und das beste war diese Typen waren nicht einmal mehr ansatzweise in unserem Alter. Die meisten mindestens 35, aber 50-jährige waren nicht selten...
Aber die Musik war gut: African House. Also kann man nur empfehlen! Auf jeden Fall war ich irgendwann froh als die ersten gehen wollen und schloss mich dankbar an. Ob ich mir das nochmal gebe überlege ich mir gut, aber auf jeden Fall wars mal ne gute Erfahrung. Auch um festzustellen, wie die Leute hier so ticken.

Samstag, 17.9.2016, "Alleine am Feuer"

Um zehn gings los: Dieses Wochenende sollte ein Zipliningausflug auf uns warten! Die meisten waren ziemlich erledigt und ziemlich verkatert vom gestrigen Abend. Hinzu kam das eher triste und nasskalte Wetter. Die Temperaturen waren über Nacht um mindestens 10° C gefallen und alles war von einer Art Dunstschleier umgeben. Nicht unbedingt die besten Voraussetzungen für eine schöne Aussicht... Aber bis zum Ziplining war sowieso noch ein bisschen Zeit. Unser erster Stopp war bei der Ngwenya-Miene, der ältesten Miene der Welt. Hört sich spannend an, war es aber nicht. Es gab halt, wenn ich ehrlich bin, nicht wirklich viel zu sehen. Man konnte weder hineingehen noch irgendetwas anderes Interessantes erkennen. Schon bald ging es weiter zu einer Glasbläserei, in der aber auch nicht viel mehr los war. Naja, immerhin war es hier warm und man konnte durch ein paar Läden streifen bis es weiterging. Dann wurde es interessant, denn jetzt sollte der wichtige Teil unseres Ausflugs beginnen: Das Ziplining!
Vor Ort wurden wir zunächst ausgerüstet mit Gurten, Helmen und Haken. Bis zum Ziplining erwartete uns nochmal eine Fahrt von 20 min. Doch diesmal nicht in einem schön beheiztem und geschlossenen Minibus, sondern in einem offenen Jeep. Bei 16° C  sind wir also vielmehr über die unbefestigten Wege gehoppelt als gefahren. Von wegen in Afrika ist es immer heiß! Auch hier hat der Frühling es zum Teil echt in sich.  Nach der Jeepfahrt, waren es nochmal 10 min Fußmarsch und pünklich mit dem Aussteigen begann es leicht zu nieseln. Dann waren wir endlich da!  Der Parcour ging über ungefähr 10 Bahnen und anders als in den Kletterparks zu Hause war man nur extrem unselbstständing. Das komplette an- und abschnallen hatten die Guides für einen übernommen. Anders als erwatet war auch von einem großartigen Adrenalin-Kick nichts zu spüren. So machte ich auch zu Beginn einmal den Fehler und bremste. Ich wurde direkt bestraft. Zehn Meter vor der Plattform blieb ich stecken, musste mich den restlichen Teil ranziehen. Danach bremste ich nicht mehr. Trotzdem hat es sich gelohnt. Der Ausblick war toll und man konnte die Natur und die Umgebung einfach nochmal aus einer ganz anderen Perspektive genießen. Es ging superschnell vorbei und am Ende mussten wir nochmal ein kleines Stückchen zum wartenden Jeep laufen, was sehr an die Hiking-Tour von vor zwei Tagen erinnterte. Auf der Rückfahrt fing es dann richtig an zu stürmen und zu regnen. Wir im Jeep haben natütlich alles abbekommen. Troztdem ging es uns immer noch besser als dem Guide. Er saß oder besser klammerte sich an einem auf der Motorhaube befestigten Klappstuhl. Also ich hätte keinesfalls mit ihm tauschen wollen. Um vier Uhr waren wir endlich zurück bei der Lodge. Doch bevor wir dort unsere kleinen Häusschen bezogen, warteten erstmal ein paar heiße Toasts mit Pommes auf uns. Und ich sags mal so: das war das erste Mal , dass ich mich so sehr über Toast gefreut habe wie heute. Aber wir waren so durchgefroren, da war wirklich alles egal! Danach gings dann in unser Häuschen. Wir dachten ins Warme, aber da haben wir uns getäuscht. Es gab zwar einen Kamin, doch der war nicht an. Also erstmal Feuer machen und dann mit Büchern, Decken und Tee bewaffnet vorm Kamin gemütlich machen. Um sieben gabs dann im Haus unserer Guides Barbecue und hier war es so schön warm, da wollte man gar nicht mehr gehen. Vor allem, weil das Feuer in unserem Haus auch eher ein kleiner Funke war gegen das hier. Bevor es also zurück in unser Haus ging, nochmal schnell Feuerholz holen und das war auch besser so. Unser Feuer war nämlich schon wieder aus und das Haus eiskalt. Diesmal boten die Jungs uns an zu helfen und wenn ich ehrlich bin sah es jetzt beim zweiten Mal auch etwas vielversprechender aus. Eine gefühlte Ewigkeit saß ich noch so vorm Feuer. Die anderen zwei waren schon längst schlafen gegangen und Anna ist neben mir auf der Couch eingeschlafen. Auch ich entschied mich vorm Feuer zu schlafen und rückte zwei Stühle zusammen (darauf, dass das hält :/ ). Noch einmal nachfeuern und dann wars das für heute.

Sonntag, 18.9.2016

Dreimal bin ich heute Nacht fast von den Stühlen gefallen, bis ich mich schließlich entschied ins Bett umzuziehen. Vor allem, weil das Feuer dann irgendwann sowieso aus war. Hier war es dann wirklich abartig kalt, wobei auch das dünne Deckchen das Ihrige dazu beitrug. Ich zog sie mir über den Kopf, trug zwei Hosen und Pullis. Doch nichts half und irgendwann war ich so durchgefroren, dass an Schlaf kaum noch zu denken war. Auch der Kamin wollte nicht mehr zünden. Die Pappe und die kleineren Holzstückchen waren über Nacht feucht geworden. Umso froher waren wir alle, als es dann endlich neun Uhr und somit Frühstückszeit war. Am liebsten hätte ich mich bei ihnen ins Feuer reingesetzt. Doch nicht nur mir ging es so. Alle sahen sehr übernächtigt und verfroren aus. Wir wollten zurück in die Lodge. Mittlerweile war zur anhaltenden Kälte auch noch Regen und Wind hinzugekommen. Aber zwei Punkte standen noch auf dem Programm: einmal ein Staudamm zur Energieerzeugung und Mbabane, die Haupstadt vom Swaziland, durch die wir aber nur durchgefahren sind. Gegen Mittag waren wir dann endlich zurück in unserer Lodge! Sowie die meisten verbrachten wir den ganzen Tag in unseren Zimmern und redeten und redeten und redeten... Zwischendurch mal ein kleiner Powernap. Es war wirklich unheimlich gemütlich und für sowas sind Mehrbettzimmer wirklich optimal.



Woche 3 ~ Swaziland

Montag, 19.9.2016, "Endlich wieder etwas wärmer"

Da konnte man glücklicherweise wieder durchschlafen. Trotzdem war ich schon wieder gegen sechs Uhr wach, obwohl man heute perfekt hätte ausschlafen können. Heute geht es nämlich nicht zum NCP. Naja, wie immer habe ich also mit meinem Müsli, dass ich übrigens in meinem Zimmer aufbewahre - man muss echt aufpassen, dass einem nicht alles weggegessen wird (ansonsten muss man alle zwei Tage einkaufen) - die morgendliche Stille genossen. Kurze Zeit später kam dann schon Tami und holte uns ab, um mit uns das Visum für Mosambik zu machen. Leider kann er uns nicht wie im Krüger begleiten, weil er mit der anderen Gruppe runter nach Kapstadt fährt... Zudem auch noch mit dem nagelneuen Mercedesbus: superweiche Sitze und total viel Platz!
Wir fuhren also zum mosambikanischen Konsulat, wo wir unser Visum ausfüllen und das wunderschöne Passbild vom Anfang hinzufügen mussten. Diesen Zettel auszufüllen war eine echte Aufgabe. Ich glaube keiner hat das alleine hinbekommen. Das beste war die Lücke, wo man seine Adresse reinschreiben sollte. Tami meinte zu mir ich soll "at home" einfügen und ja ich habe das halt ziemlich wörtlich genommen. Das war schon ein bisschen dumm. Aber das dümmste war, dass es mir noch nichtmal mehr aufgefallen wäre, wenn man mich nicht draufhingewiesen hätte...Ups :D
Vom Konsulat aus ging es dann nach einem Stopp beim Einkaufscenter, um Geld abzuheben -hat heute übrigens bei keinem geklappt- weiter zum Cultural-Village. Dort haben wir uns dann einen traditionell-afrikanischen Tanz angeschaut, der vor allem aus Gesängen, Fußgestampfe, Pfeifen und Klicklauten bestand. War schon richtig gut, wobei man schon sagen muss, dass es einem manchmal schon beinahe Angst gemacht hat, wie die Tänzer/innen ihre Beine geschwungen haben (muss unbedingt mal ein Video einfügen). Manche Teile hatten schon fast etwas von Garde -nur aggressiver- andere vom Shuffeln. Es war ein ganz bunter Mix und am Ende durften wir uns sogar selbst versuchen. Mit Rasseln in der Hand gesellten wir uns also zwischen die Tänzer, wobei aber unsere Schrittkombination deutlich einfacher gehalten wurde. Von der Aufführung aus ging es dann direkt weiter in das Cultural Village, welches auch tatsächlich noch bewohnt ist. Und soviel dazu für alle Feministen und emanzipierten Frauen unter uns wäre das nichts gewesen. Hier ein paar Fakten über das Leben, die Sitten und die Traditionen:

1.) Es gibt eine Grillstelle im Dorf, die speziell nur für Männer zugänglich ist. Hier werden insbesondere die Füße und der Kopf des Gejagten gegrillt, die wiederum den Frauen vorenthalten werden. Der Grund ist einfach: für die Frauen soll es kein Gehirn zu essen geben, damit sie nicht klüger als ihre Männer werden und keine Füße, damit sie nicht vor ihnen weglaufen können.
2.) Es lautet immer: Men first (z.B. beim Betreten oder Hinausgehen aus einem Zelt)
3.) Männer sind immer rechts im Zelt und die Frauen gemeinsam mit den Kindern links. Will der Mann die Faru zu sich holen, stößt er sie mit einem Stock an.
4.) Der erste und der letzte Sohn dürfen das "Haus" bzw. das Dorf nicht verlassen. Sie führen "Haus" weiter und sind somit die wichtigsten einer Familiensippe.
5.) 1 Frau (jungfäulich) = 17 Kühe wert; ist eine Frau nicht mehr jungfräulich sinkt ihr Wert
6.) Marioana-Zelt: Bevor die Männer zur Jagd gehen, gehen sie vorher ins Graszelt, um sicher zu stellen, wo und wann sie am besten jagen können.
7.) Jedes Zelt besitzt einen Windbreaker. Außer das Bierzelt. Hier heißt es "everybody helps himself"

Danach wurde uns noch empfohlen die Wasserfälle anzuschauen. Aber Tami wollte nicht, er hatte Hunger. Also beim nächsten Mal. Weiter ging es zu Malandelas, wo die Präsentation für Mosambik stattfinden sollte. Vorher aber noch für ein Mittagessen ins House on Fire und Tami hatte uns wirklich nicht zu vielversprochen. Das Essen war großartig! Riesige Portionen und jeder wurde satt. Mein vegetarisches Wrap mit Pommes und einem Sprudelwasser (ist schon was sehr besonderes, wenn man immer nur aus 5l Kanistern stilles Wasser trinkt) für 4,50 Euro. Da kann man echt nix sagen. Danach gabs dann die Infos für Mosambik mit vielen tollen Ausflügen und allem. Aber vor allem muss man sich langsam mal überlegen, wie viel Geld man eintauscht. Geldautomaten sind in Tofo anscheindend eher mau. Vielmehr sollen wir unser Geld direkt an der Grenze wechseln. Da würde ein Mann zu uns in den Bus steigen und tauschen. Das wäre zwar illegal, aber das machen alle. Auch die Polizei. Zurücktauschen nach dem Aufenthalt ist eher schlecht, weil der Verlust zu hoch ist. Nach den Infos gings dann zurück zur Lodge, wo wir noch Unterricht für den nächsten Tag vorbereiten mussten.




Dienstag, 20.9.2016

Heute sollte uns der erste Tag in der Schule ohne Australierinnen erwarten. Wir hatten den "Human Body" vorbereitet. Das lief nur leider nicht ganz so wie erwartet. Bevor es aber losging, hieß es erstmal Abschied nehmen von der alten Gruppe und dann ins Office gehen, um Kopien für den heutigen Tag zu machen. Ein bisschen frech finde ich nur, dass man uns sagte, wir müssten Papier selbst kaufen gehen... aber gut, darauf kommt es nicht wirklich an. Danach dann ab in den Bus und zu Corner Plaza. Heute war es schon ein ganzes Stück wärmer als die letzten Tage, weshalb ich schon auf dem kurzen Weg zur Schule meine Jacke ausziehen konnte. In der Schule gings dann los: zuerst das Datum anschreiben, dann die Abfrage. Doch teacher Gugu war heute streng und machte uns einen Strich durch die Rechnung. Heute reichte es nicht nur die Wochentage durchzugehen. Es mussten Sätze sein, die die Kinder allerdings sowieso schon in und auswendig kannten.
Zum Beispiel: "From Monday to Friday I go to school." , "On Suturday I do the dishes." oder etwa "On Sunday I go to church."
Hier muss wirklich alles mitgeschrien werden. Danach durften wir dann mit der Abfrage normal fortfahren bis wir letztendlich beim Human Body angekommen waren. Der ging eigenltich ganz gut, auch wenn die Konzentration heute nicht die beste war. Danach gabs dann die Arbeitsblätter, welche eher schlecht als recht funktioniert haben. Die Punkte wurden  von den Kindern größtenteils irgenwie verbunden. Besser ging es mit den Arbeitsblättern von teacher Gugu zum A,B,C. Ich glaube, dass ganze bzw. vor allem unbekannte Wörter für die Kids teilweise einfach noch zu schwierig sind. Einzelne Buchstaben hingegen gehen schon deutlich besser. Nach dem Frühstück ging es wie immer mit der story-time und ein paar Liedern weiter. Zudem war die Lehrerin bei dem guten Wetter gnädig. Früh durften wir mit den Kindern rausgehen spielen: also an der Schaukel anschubsen oder mit einem Ball spielen. Dabei funktionieren selbst ausgedachte Spielchen meistens am besten. Danach durften wir dann schon nach Hause gehen, wobei man dazu sagen muss, dass man am Ende des Morgens doch immer ganz froh ist, wenn man nach Hause gehen darf.
Nachmittags wollten wir dann noch auf den Flohmarkt, aber voher mussten wir noch eine Siswati-lesson über uns ergehen lassen. Die sind echt extrem unnöig. Ich kann mir die Worte weder merken noch sie aussprechen. Anders als zwei andere aus meiner Gruppe, die da deutlich stärker der Ehrgeiz gepackt hat. Zum Glück ging das ganze recht schnell und sie ließen uns gehen, sodass wir uns direkt auf dem Weg zum Flohmarkt machen konnten, der übringens nicht weit war (höchstens 10 min zu Fuß). Normalerweise erwartet man ja, dass wenn man auf einen Markt geht noch ein paar andere da sind, aber Fehlanzeige. Wir waren nahezu die einzigsten und damit ein gefundenes Fressen für die Ladenbesitzer. Jeder versprach uns "eine guude Preisse". Hinzu kommt, dass es überviele Stände waren, wovon nahezu jeder das gleiche Angebot hatte. Natürlich hatte keiner von ihnen heute schon etwas verkauft und man wäre der erste Kunde. Von Stand zu Stand wurden sie aufdringlicher und wir immer abweisender. Wie schon im Pub and Grill letzten Freitag merkt man, dass hier zum Teil ein einfaches "Nein" nicht reicht. Viele von uns wurden ungeduldig und wollten gehen. Die Kauflaune ist ihnen vergangen. Trotzdem glaube ich, dass man sich einfach nicht zu doll beeindrucken lassen darf. Das ganze ein bisschen ignorieren, sie anlachen und sagen, dass man auch selbst in der Lage ist zu schauen. Dann geht das auch!
Ab jetzt müssen wir abends übrignes immer beim Kochen helfen. Also sobald ich mal ein Rezept habe, kommt das hier rein.


Mittwoch, 21.9.2016

Heute war mal wieder Sportsday in meinem NCP und das ist der beste Tag der Woche.
1.) Er beginnt erst um neun,
2.) wir müssen nicht mit dem Minibus fahren, da die Sportsguides von "All out" uns inkl. ihres Equipments begleiten und
3.) ist es auch für die Kinder am schönsten, da sie sich richtig austoben, bewegen und tanzen können. Es ist eben einfach etwas näher dran am normalen Kindergarten wie wir ihn aus Deutschland kennen.
Kurzzeitig war sogar die Überlegung heute schwimmen zu gehen. Doch leider ist es noch zu kalt, aber vielleicht nach Mosambik. Manche Kinder hier waren noch nie schwimmen, geschweige denn haben etwas wie einen Pool gesehen. Das wird bestimmt spannend!
Schon bei unserer Ankunft war es sehr warm, weshalb wir die Spiele unter das Dach verlegt haben. Hier ging es dann besser und wie schon das letzte Mal spielten wir das Teddy-Bear- sowie das  there-is-a-fire-on-the-mountain-spiel und veranstalteten ein kleines Dance-Battle. Hinzu kam noch "Inpalale" (ein Ball). Dabei hatte musste man einen imaginären Ball erst halten (ruf: Inpalale) und dann an unterschiedliche Stelle tun ("I put it here"), bis man ihn am Ende jemand anderem abgespielt hat. Hier kam ich dann zum Einsatz - mal wieder. Trotzdem alles besser als tanzen...Danach war dann wieder Frühstück und freies Spielen mit Bällen, am Klettergerüst oder auf der Schaukel angesagt, bis schon bald der Minibus parat stand und wir wieder abgehotl wurden. Bei uns am NCP hat man wirklcih immer Spaß! Die Lehrerin ist lieb und unterstützt uns und auch die KInder oder die Köchinen alle total nett. Aber das kann nicht jeder von uns behaupten. Auf dem Weg zurück zur Lodge sammelten wir noch andere ein, die aber alles andere als zufrieden aussahen. Eher abgekämpft und gestresst. Die Kinder wären der Horror. Sie prügeln sich, bewerfen sich gegenseitig und die Building-volunteers (bauen angrenzend eine Küche) mit Steinen oder klauen ihnen das Wasser oder andere Geräte. Auch die Lehrerin sei keine große Hilfe, da sie meistens schon früher gehen würde oder auch mal nicht käme. Also Glück gehabt! Nachmittags hatten wir dann noch Homework-Club. Das erste Mal heute. Der Raum in dem das Ganze stattfand glich zwar mehr einem Bretterverschlag, aber das musste reichen. Die Kinder sind hier schon deutlich älter, als in den NCP's (zwischen 9 und 10 Jahren). Sie können zwar besser Englisch als ich, aber dafür kann ich besser puzzeln und rechnen. Aber noch besser: so können wir sogar voneinander lernen. Das erste Kind, dass ich betreute hatte denke ich eine Art Behinderung. Viel geredet hat er nicht, ein bisschen geschielt und auch sonst etwas merkwürdig. Wir haben gepuzzelt und ich dachte zu Beginn, dass ein Zwanzigteilepuzzle für Neunjährige oder Ältere etwas leicht wäre. Da habe ich mich aber etwas getäuscht. NIcht nur ihm, sondern auch seinen Altersgenossen ist es schon schwer gefallen zu verstehen, dass ein Randteil nicht irgendwo mittendrin eingesetzt werden kann. Später dann war ich aber ganz froh, dass er mit seinen Freunden gepuzzet hat und ich ein anderes Kind hatte. Die ganze Zeit nur beim Puzzeln zu zuschauen hätte ich schon nicht so Lust gehabt. Danach also mit einem anderen Jungen ein Lernheft mit Mathefußballaufgaben. Also Zahlen sortieren, leichte Rechnungen oder Winkel finden. Der Junge hatte es echt drauf und ich war fast schon traurig, als es dann vorbei war. Am Ende gab es noch einen Snack für die Kids, der wie immer dankbar angenommen wurde.
So richtig Homeworkclub ist es zwar nicht, sondern mehr spielerisches Lernen, aber trotzdem ähnlich zu einer Hausaufgabenbetreuung zu Hause. Wie schon bei der Frage zu Beginn, ob die KInder Hausaugaben hätten. Nur ein einstimmiges "Noooo". Also irgendwo sind doch alles Kinder gleich.
Abends bei uns in der Lodge gab es dann Swazi-food. Das ist echt am besten. Es gab wie immer Pub mit Bohnensauce, verschiedene Fleischsorten und heute noch Kürbis. Am Abend dann noch einen Kinobesuch im angrenzenden Einkaufscenter. Also für mich mal wieder Schlafenszeit. Irgendwie schlafe ich in diesem Kino immer ein. Keine Ahnung warum, obwohl der Film schon eher schelcht war ("Bridget Jones Baby"). Anfang und Ende habe ich sogar noch mitbekommen und das hat auch eigentlich ausgereicht, um den Film zu verstehen. Aber ist eigentlich sowieso egal. Bei 1,60 Euro für ein Ticket kann man kaum was falsch machen.




Donnerstag, 22.9.2016

Vor ein paar Tagen hieß es noch unsere Lehrerin wäre manchmal etwas launisch. Ich konnte es mir kaum vorstellen, aber jetzt weiß ich, was sie meinten. Heute war wohl genau so ein Tag. An allem gab es etwas auszusetze. Schon den Beginn der heutigen Unterrichtseinheit nahm sie in die Hand. Mit erhobener Stimme. Die Kinder mussten sich in zwei Reihen vor ihr aufstellen, dann einzeln vortreten und sich vorstellen: Name, Alter, Wohnort und schließlich mit "thank you teacher" setzen. Waren sie nicht laut genug, direkt nochmal! Danach dann die Abfrage und teacher Gugu immer nur: "I can't hear you!". Schließlich hat sie an uns übergeben und wir knüpften mit den Arbeitsblättern an. Sie wieder nur am rummeckern: zu viele davon, zu wenig hiervon, zu dicht, zu irgendwas... Wir machten also per Hand noch ein paar Neue für heute und ein paar für morgen (warum auch immer?-ist ja nicht so, dass wir für morgen einen Kopierer haben o.O). Danach dann endlich Frühstück und bevor es zur story-time ging sollten die Kinder noch Zähne putzen. Auf einmal, das haben wir vorher noch nie gemacht. Sie hat sich also mit den Zahnbürsten auf eine Bank gesetzt und ich mit der Zahnpasta links daneben. Die Kinder hat sie alle mit den Worten "I need fresh air" auf die rechte Seite geschickt. Doch anstatt ihnen einfach die Zahnbürsten zu geben, hat sie sich lieber mit einer Frau vom Nachbargrundstück unterhalten. Und die Kinder? Die haben halt da gestanden und die neuen die kamen haben sich natürlich immer direkt auf die freie linke Seite gestellt, sodass die Leherin die KInder immer wieder zurück geschickt hat. So ging das eine gefühte Ewigkeit, bis die Kinder endlich ihre Zähne putzen durften. Dann story-time! Normalerweise übersetzt teacher Gugu immer. Heute nicht. Sie meint die Kinder würden sonst nicht zu hören und nichts lernen. Könnte zwar daran liegen, dass die Kinder z.T. vier Jahr alt sind und zsmhängende englische Sätze nicht verstehen, aber gut. Später den Grund für ihre Maßnahmen erklärt. Sie hängen damit zusammen, dass viele Kinder bald auf die Primary-school kämen (hat hier nichts mit dem Alter zutun) und dort einfach ein anderer Wind wehe. Hier würden die Kinder mit dem Eintreten des Lehers in den Klassenraum mucksmäuschenstill werden und zuhören, da es sonst auch ma vorkäme, dass der ein oder andere einen Schlag kassiert. Sie möchte einfach den Kindern ein wenig Diszipin mitgeben. Vermutlich, um sie auch irgenwo zu schützen. Nach ein zwei Liedern und einem weitern Buch ging es dann raus. Aber es war viel zu warm nicht nur uns, sondern auch den Kindern. Wir alle waren träge und freuten uns bald nach Hause zu gehen, aber heute ließ die Lehrerin uns seeehr lange warten. Sogar der Bus von "All Out" kam vorbei, was man immer daran merkt, dass alle Kinder zum Tor stürmen und "All Out" im Chor schreien. Aber leider durften wir noch nicht gehen, obwohl das Essen schon ausgeteilt war.
Dann endlich nach Hause. Also vorbei am Einkaufscenter zur Bushaltestelle und wer saß da im Fast-Food-Resteraunt: die Jungs aus dem Building-Team.
Nachmittags ging es dann wieder zum Homework-Club. Heute aber in Lobamba, also dort wo wir auch das Rope-skipping hatten. Hier waren dann wiederum andere Kinder. Wieder so zwischen neun und zwölf -alle in Schuluniform- und natürlich wieder der kleine Junior, der bei einem nach dem anderen auf dem Arm eingepennt ist. Bei mir nicht. Er sabbert mir ein bisschen viel im Schlaf. Danach mussten sich die Kinder nacheinander vorstellen und auch hier hieß es gerade stehen, Arme von der Tischkante weg und nach vorne schauen. Viele der Kinder hatten schon genaue berufliche Ziele. Vor allem Arzt und Krankenschwester war der Wunsch vieler. Auch Soldat, Pilot oder Lehrer wurden genannt. Danach gings dann wieder ans üben. Heute mti zwei Mädels spelling und puzzeln. Am Ende wieder ein paar Snacks und auch die wartenden kleineren Kinder draußen sollten nicht leer ausgehen und bekamen die übrigen Teller, über die sie sich direkt hermachten.
Bei uns in der Lodge sollte es heute Reis mit Hühnchen geben, wobei ich gefragt wurde, ob ich als Vegetarier nicht auch Hühnchen essen würde. Also die Afrikaner die kennen da echt nix! :D

Freitag, 23.9.2016

Heute wurden wir sogar mal zur Schule gefahren, nachdem man festgestellt hat, dass der Minibus sowieso jeden Tag an unserem NCP vorbeifährt. Gut das heute erstmal der letzte Tag ist (Sonntag gehts nach Mosambik). Und unsere Lehrerin? Sie war mal wieder "moody", aber heute genau andersrum. Also super gut drauf! Heute haben wir Zahlen gemacht und das ging supergut. Danach dann Frühsück, aber heute ohne mich. Draußen war es regnerisch. Sogar die Kinder schienen eher demotiviert und saßen - ähnlich wie die Hühner auf der Stange - nebeneinader an die Wand gelehnt und warteten geduldig bis der Unterricht weiterging. Heute mit ein paar Abfragen. Ein Kind nach dem anderen wurde rausgepickt und Farben, Zahlen, Buchstaben oder Lieder abgefragt. Ein Kind musste beispielsweise "Head-Shoulders-Knees-and-Toose" vorstellen. Es trat also vor: schüchtern und verhalten. Schließlich begann es mit seiner hohen Stimme zu singen. Als es fertig war ging die Lehrerin total ab und quiekte nur vergnügt "Well done". Alle Kinder klatschten und über das Gesicht des singenden Kindes huschte ein erleichtertes lächeln und es durfte sich wieder setzen. Aber wie durch ein Wunder klappte es bei nahezu jeden Kind. Eines war noch besonders krass. Sie musste den Jesus-Song vorsingen. Aber was heißt singen sie schrie förmlich die Buchstaben J-E-S-U-S (!) und wurde immer lauter. Die KInder mit ihr. Man kam sich schon fast ein wenig vor wie in einer Sekte (erinnterte sehr an "Wir" von K.I.Z. :D). Danach dann noch ein zwei storys, die die Lehrerin noch nie mit sovielen Emotionen wie heute vorgelesen hatte. Und dann durften wir schon gehen. Es war erst halb zwölf, aber ja die Lehrerin hatte heute eben einfach ziemlich gute Laune!
Nach einer langen Mittagspause hatten wir Mittags noch einen TED-Talk. Es war eine Art Vortrag eines Amerikaners, der während seines Studiums viel Zeit in Afrika verbracht hat. Die anschließende Diskussion richtet sich also nach dem Thema " If you don't believe what is going on in Africa, than convince yourself". Es ging also vor allem darum, mit welcher Intention wir gekommen sind und was das Projekt für uns bedeutet. Anschlließend ging es noch zu Swazi-Candles. Eine Art Kunsthandwerkmarkt mit vielen verschiedenen Sachen wie Büchern, Musik, Kerzen und noch vielem meh zum Stübern. doch anders als auf dem Fleemarket war es in richtigen Läden. Zwar auch etwas teurer, aber dafür konnte man ganz entspannt stöbern und wurde nicht gestört. Abends gings dann zum "Pub and Grill". Das Vortrinken dafür begann diesmal schon vor dem Abendessen. Ich beschloss jedoch mit zwei anderen Mädels in der Lodge zu bleiben. Ich war müde und draußen war es ungemülich. Außerdem konnte ich auf die aufdringlichen Afrikaner definitiv verzichten. Lieber unterhielt ich mich mit einer anderen Backpackerin aus Australien, die bereits für zwei Moante in Mosambik war und mir ein bisschen erzählte, was mich erwarten würde. Bei uns in der Lodge ist es wirklich toll, wie leicht man auch mit fremden Backpackern außerhalb unserer Gruppe ins Gespräch kommt. Die meisten kommen alleine. Aber ich denke, wenn man sowas macht ist man eigenltich nie so richtig allein.

Samstag, 24.9.2016 "Nicht mein Tag"

Ich hatte ja gesagt, dass ich auch über die Tage schreibe, an denen es nicht so lief. Genau so ein Tag ist wohl heute. Der absolute Schmotag und eigentlich waren die Aussichten gar nicht so schlecht. Um zwölf wollten wir aufbrechen in den Nationalpark in Milwane zum Reiten und Mountainbiken. Ich war schon relativ früh auf und die meisten anderen dagegen sehr verkatert von gestern. Ein anderes Mädchen(Anouk) wollte jedoch vorher noch zu Gabels ein paar Einkäufe erledigen und ja gegen einen kleinen Spaziergang hatte ich nun wirklich nichts einzuwenden. Also sind wir zu Fuß hin, haben unsere Einkäufe erledigt und haben am Ende noch kurz nach der Wäsche in der Laundry für ein paar andere geschaut. Ein Blick auf die Uhr zeigte uns, es war doch schon relativ spät und wir mussten uns echt beeilen. Also entschieden wir uns den Bus zu nehmen. Wie immer stiegen wir mit den Worten "Lidwala Lodge" ein, bezahlten auf dem Weg und wurden dann direkt vor der Lodge rausgeschmissen. Die letzten beiden Schritte haben nicht ganz so funktioniert wie sonst... Der Fahrer ist schon an der Lodge vorbei und wir konnten nur noch "Stop, Stop!" schreien. Der Busfahrer bremste scharf, ich drückte ihm das Geld in die Hand und dann schnell raus. Aber Moment! Irgendwas war komisch. Ich hatte im Gefühl ich müsste nochmal meine Tasche kontrollieren. Erst schien alles da zu sein. Nur mein Portmonee fehlte... Ich leerte die Tasche komplett und nichts. Auch Anouk hatte es nicht. Was nun? Es muss irgenwie in den ganzen Stress runtergefallen sein. Anouk zögerte nicht und versuchte eines der Autos anzuhalten. Schon das nächste stoppte. Ich erzählte alles und jetzt musste es schnell geben. Ich wollte nicht einsteigen, aber ich wusste, dass sonst alles weg ist. Nicht nur 2000 Rand, sondern auch meine Bankkarten, sowie mein Personalausweis. Wir sprangen ins Auto und der Fahrer gab sein bestes. Das erste mal nervten mich diese ganzen Erhebungen in der Straße, die einen davor schützen sollen, zu schnell zu fahren. Sie zwingen einen regelrecht zu bremsen! Dann konnte er endlich Gas geben und das machte er auch. Am ersten Bus vorbei und dann der nächste war es! Ich konnte dem Fahrer nur aufgeregt zurufen "Do anything! Do anything!" und er tat was. Mehrmals hupte er, fuhr vor den Bus, der gerade an der Seite hielt, um Leute vorbeizulassen, und stoppte. Ich zögerte nicht sprang raus, rannte zum Bus und da lag es. Alles war drin! Glücklich drückte ich dem Busfahrer 40 Rand in die Hand. Unser Autofahrer bot an uns zurück zur Lodge zu fahren, was wir dankbar annahmen. Dort bekam auch er nochmal ein bisschen Geld von mir. Sie hatten es sich tatsächlich verdient. Aber man sagt ja so schön "Glück im Unglück"! So waren wir sogar noch pünktlich zurück an der Lodge, wobei die Abfahrt eh nochmal verschoben wurde. Aber das war ganz gut, dann konnte ich erstens meine Wäsche für Mosambik noch Waschen - ja das fällt mir früh ein, vor allem weil es heute regnen sollte)- und mich zweitens von dem ganzen Stress eben erholen. Gerade als ich dann die Wäsche aufhängen wollte, kam auch schon der erste Tropfen. Na toll... und was jetzt? In meinem Koffer hatte ich noch Schnur. Ich baute also meine eigene Wäscheleine-Konstruktion. Und ja sie war etwas instabil, aber sie hat gehalten. Danach ging es dann los. Die Taxis warteten schon und brachten uns immer in Dreiergruppen zum Nationalpark. Drei andere Freiwillige und ich wollten das Mountainbiken mal testen. Zusätzlich entschied sich noch ein Franzose aus unserer Lodge - wir haben ihn gestern kennengelernt- uns zu begleiten. Im Park angekommen durften wir uns dann ein Fahrrad aussuchen. Eine kleine Testrunde auf dem Parkplatz und los...Die kommenden zwei Stunden waren superschön, aber auch superanstrengend. Anstrengend wahrscheinlich deshalb, weil ich total unfähig war dieses Fahrrad zu schalten. Manchmal bin ich bei steileren Stücken einfach stehen geblieben und musste ein Stück schieben. Vor allem den Berg, den wir gegen Ende hochgefahren sind, um nochmal die Aussicht zu genießen, einen kleinen Fotostopp zu machen und etwas zu trinken, war nicht ohne! Trotzdem war es mal wieder schön ein bisschen Sport zu machen und sich zu bewegen. Das fehlt mir hier manchmal ein bisschen. Naja, jedenfalls beim Rückweg, also den Berg wieder runter, wartete dann die nächste Schmosituation auf mich. Anouk und ich fuhren den Berg langsam runter, zumindest langsamer als die Jungs, die halt einfach ohne zu bremsen den Berg runtergerast sind. Erst war auch alles gut. Wir konnten uns ein wenig unterhalten und das um uns herum genießen. Naja, bis halt das Auto kom. Irgendwie hat es uns überrascht und in unserem Gespräch haben wir erst gar nicht gemerkt, dass wir beide nicht gleichzeitig am Auto vorbeipassen würden. Einer musste vor und einer nach hinten. Am Ende wollte ich bremsen, doch mein Vorderrad rutschte und das genau in das Rad der anderen. Und sie ... fiel durch die fehlende Geschwindigkeit wie im Zeitlupentemp um. Sie konnte sich zwar schnell wieder aufrappeln, aber als wir bei den anderen ankamen, lief das Blut von ihren Knien aus das ganze Bein runter. Ernst war es nicht, aber halt dumm! Tzja, wie gesagt heute ist halt nicht so mein Tag... Aber jetzt noch zu den Sachen die superschön waren: es war einfach nochmal was ganz anderes so nah an die Tiere heranzukommen. So kam direkt vor uns einmal eine Zebraherde aus dem Gebüsch, um die Straße zu kreuzen und auch einige Warzenschweine ließen uns bis auf 5 m heran. Und auch sonst war das Wetter total schön, womit man die Landschaft und alles nochmal viel mehr genießen konnte! Am Ende ging es dann noch einer Art See vorbei, an dem sich einige Krokodile (wirklich Riesenteile) in der Sonne badeten. Trotz der schönen und nicht so schönen Zwischenfälle waren wir dann noch halbwegs pünklich zurück. Dank Swazitime ist sowas ja zum Glück gar kein Problem. Bis das Taxi kommen sollte blieb also noch ein bisschen Zeit und wir wollten uns im angrenzenden Resteraunt -mit Seeblick!- noch ein bisschen stärken. Und hier wartete dann die letzte kleinere Katastrophe auf mich. Nach dem Pech heute morgen entschied ich nämlich mein Portmonee zurückzulassen, stattdessen lieber nur mein Handy mitzunehmen und hinten in die Hülle das Geld zu stopfen. Das Handy legte ich, während ich mein Essen ausgewählt habe, auf den Tisch. Aber kaum eine Minute später war es weg. Schon das zweite mal heute durchwühlte ich hektisch meine Tasche und wieder nix. Diesmal hielt der Schock jedoch zum Glück nicht lange an, als der Kellner zurückkehrte mit den Karten und ... meinem Handy. Es muss wohl, als er sie wieder mitgenommen hat, zwischen zwei Karten gerutscht sein. Aber gut jetzt verstaute ich es dann doch lieber in der Tasche und die wiederum zwischen meinen Füßen. Auf das Essen mussten wir lange warten und es kam dann letztendlich zehn Minuten, bevor unsere Taxis eintreffen sollten. Das ist für einen Langsam-Esser wie mich eigentlich nix. Aber wir stressten uns nicht, wollten unser Essen genießen und waren dann mit einer viertelstunde Verspätung am Parkplatz. Und die Taxis waren natürlich noch nicht da. Also man sieht selbst, wenn der Deutsche spät ist, der Afrikaner ist immer ein bisschen später :D... Oh man was für ein Tag! In der Lodge hieß es dan Koffer packen. Wir mussten also heute unser Premium-Zimmer mit Dusche räumen. Danach dann noch den Wecker für morgen stellen (5 Uhr) und die erste Malariatablette einschmeißen. Ich bin also bereit für Mosambik! Morgen kanns dann losgehen.

Sonntag, 25.9.2016 "Auf gehts nach Mosambik"

Heute morgen mit Halskratzen, angeschwollenen Augen und ultra rauer Haut aufgewacht. Egal, jetzt bloß nicht krank werden! Bloß nicht eine Woche vor Mosambik! Also erstmal kaltes Wasser ins Gesicht, eine halbe Wasserflasche runterstürzen und ein bisschen schminken. Dann habe ich mich zwar noch nicht gut, aber immerhin schon zehnmal besser gefühlt. Alles andere danach musste dann schnell gehen: Frühstücken, Koffer packen und die Wäsche abhängen (immernoch etwas nass :/). Aber trotzdem pünktlich um sechs stand ich mal wieder mit meinem ganzen Kleinkram -den Koffer wollte ich wirklich nicht mitschleppen- vor dem Bus und dann ging es schon los. Alle rein in den Bus, das Gepäck in den Anhänger und wir waren bereit. Bereit für eine Woche Strandurlaub. Aber jetzt sollten erstmal 12 h Fahrt auf uns warten. Aber ich habe einen Fensterplatz ergattert, das sollte kein Problem sein. Und wie erwartet, habe ich nahezu die gesamte Zeit mit Musik hören und schlafen verbracht. Nur die Grenzkontrolle hat meinen Schlaf kurzzeitig gestört. Die letzte Stunde war dann nochmal hart. Alles hat geschmerzt...umso besser war es, als wir dann endlich in Tofu bei Fatimas Backpackerlodge eingetroffen sind. Dann erstmal essen, duschen und auspacken. Naja, und natürlich der Kampf mit dem Moskitonetz. Bei der Bettenwahl hatte ich nämlich nicht ganz so viel Glück, wie bei den Plätzen im Bus. Auf einmal wollten alle oben schlafen.  Kein Wunder unten, das war auch einfach schmo. Mit meiner Unterwäsche und Sicherheitsnadeln habe ich versucht das Moskitonetz irgendwie am oberen Bett zu befestigen, was auch geklappt hat - zumidest mehr oder weniger. Aber wir sind halt auch zu zwölft in einem Raum, was die Situation nicht gerade vereinfacht :D.
Danach dann noch schön viel Moskitospray, lange Kleidung, meine Malariatablette und ab ins Bett. Darauf, dass es morgen besser geht!


 
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