9.11.2016, Mittwoch
Gestern war ich nach der Arbeit extra nochmal losgezogen, um ein paar Pappteller zu besorgen. Aus diesen Schnitt ich dann den ganzen Abend Sternenhüte, mit denen ich nun im Gepäck zur Schule lief. Dort angekommen begannen die Kinder also zu singen und ich damit alles vorzubereiten. Heute würde nämlich nicht mit Wachsmalern, sondern mit richtiger angerührter Farbe und Pinseln ausgemalt werden. Und die Kinder hatten ihren Spaß die Weihnachtshüte mit dem grünen Kranz und dem gelben Stern auszumalen. Pro vier Kinder gab es immer zwei Pinsel (einen für jede Farbe) und die Kleinen warteten geduldig, bis sie an der Reihe waren. Dann trocknete das Ganze und kurze Zeit später schon konnten wir ihnen helfen die roten Kugeln aufzukleben. Fertig! Nun kam das ganze noch ins wach und nachmittags würden sie diese dann mitnehmen können. Doch die meisten setzten sich schon jetzt die noch halbnassen Hüte auf und waren danach dann überall ganz grün. Einer hat die Farbe die ganze Zeit abgeleckt, aber gut komische Kinder gibt es überall :D... Danach gab es dann den Snack und story-time. Es ging also heute schon wieder nicht raus, aber immerhin besser als Fernsehen... Diese Woche drehte sich alles um "Pets" und so auch die Geschichte von "Spot" dem Hund. Vorher fragte die Lehrerin noch, wer von den Kindern alles einen Hund hätte und es war echt krass: vielleicht drei Kinder hatten keine und die meisten gleich mehrere. Doch viele dieser Hunde leben draußen und fungieren vor allem als Wach- bzw. Hofhund. Auch Katzen waren keine Seltenheit. Vielmehr Schlangen... Die Lehrerin erzählte kurze Zeit später von einer alten verrückten Frau im Township, die behauptete eine Schlange zu haben (frei im Haus). Keiner glaubte ihr, doch sie ludt die Leute zu sich ein, damit diese sich selbst überzeugen könnten. Doch es stimmte! Die meisten hatten zu viel Angst hineinzugehen. Schon komisch, dass auch die Leute hier so panische Angst haben, wo sie doch auch in der Wildnis jeder Zeit auf eine treffen können. Ich meine bei uns ist das gefährlichste eine Kreuotter ist, was man nicht wirklich vergleichen kann :D.
Nach dem Beten gab es dann schon Mittagessen. Dann halt keine Toilettenpausen, obwohl es einige schon bitternötig hatten. In dem Falle müssen sie dann -auch wenn sie mal zwischendurch müssen- in so eine Art Eimer machen, der direkt neben dem Tisch mit dem Essen steht und obwohl eine Tür weiter die richtigen Toiletten sind. Und hier waschen sie dann natürlich auch nicht ihre Hände - versteht sich. Und das regt mich echt auf! Erstens können die Kids alleine aufs Klo und zweitens wären wir vier Leute, sodass immer jmd mit den Kindern gehen könnte. Ich meine die Essen jetzt direkt danach und fassen auch alles bzw. auch mich an. Und noch eckelhafter, dass der Eimer dann den ganzen Tag im Raum steht. Also wenn ich den einmal wegbringen muss, dann zeige ich ihnen wo die Toilette ist. Das mache ich nicht. Lieber bin ich dafür verantwortlich den ganzen Tag mit den Kindern aufs Klo zu gehen.
Nun ging es zum Mittagessen nach Hause und uns erreichte die Nachricht, dass Donald Trump nun endgültig Präsident geworden war. Ich glaube, dass ist die erste Weltnachricht, die mich erreicht seit ich hier bin und dieses Thema ist dann noch nicht einmal an mir vorübergegangen. Dann wollte ich eigentlich den Rest der Mittagspause dazu nutzen an den Strand zu gehen. Aber das ist unmöglich. Schon seit einigen Tagen haben wir hier echt orkanartige Winde und das soll jetzt für nahezu zwei Wochen anhalten. Aber bei uns um die Lodge herum ist es halt auch echt am schlimmsten. Auf den Straßen haben sich schon dünenartige Sandhügel gebildet und ohne Sonnenbrille braucht man schon mal gar nicht mehr vor die Tür gehen. Und auch Sarah meinte, dass wäre nicht normal. Normalerweise würde diese Winde erst viel später kommen. Genauso wenig ist es normal, dass im Swaziland seit über zwei Wochen Dauerregen herrscht. Und das nach der langen Dürre, die hier in Afrika geherrscht hat. Das Wetter spielt also nicht nur bei uns verrückt!
Bei Ikayalethemba sah dann die Hausaugabenausbeute ähnlich wie gestern aus und schon nach 10 min war ich durch. Aber das Mittagessen kam noch lange nicht. Also hieß es warten, bis wir das Essen austeilten. Wobei mich das auch ein bisschen nervt. Die Kinder haben so eine Art Mensa mit Essensausgabe und sind eig alle alt genug, um sich ihr Essen selbst abzuholen. Trotzdem müssen wir immer wie ihre Bediensteten rumlaufen und das Essen geben. Sogar den Kindern, die direkt daneben sitzen... Danach hieß es dann wieder warten und heute war echt nicht viel zutun. Nur das heute Lesetag war, d.h. die Kinder sollten Bücher bringen und lautes Lesen üben. Ich bekam direkt vier und ich glaube alle vier waren hyperaktiv. Zwei waren immer weg. Eine hat immer Handstand und Räder gemacht, während die anderen lasen und die dritte hat halb auf mir draufgeklebt. Zwischendurch haben sie sich immer auf Xhosa gestritten, wer jetzt als nächstes warum welches Buch lesen darf. Währenddessen sind sie immer gegangen und wiedergekommen, sodass wir am Ende nur noch zu zweit waren. Das war dann deutlich einfacher. Trotzdem ging das nur eine halbe Stunde und nun sollte ich helfen das Bücherregal aufzuräumen und das ist definitiv das unnötigste, was ich je gemacht habe. Wir sollten die Bücher nämlich nicht nach Themen, Klassen oder sonst irgendwas Sinnvollem sortieren, sondern nach Größen. Die andere tat mir echt leid! Die hat das jetzt schon seit drei Stunden gemacht und ich nur für eine halbe Stunde und fand es schon schlimm :/...
Jetzt gab es echt nichts Schöneres als endlich zurück in die Lodge zu gehen. Ich war müde, hungrig und erschöpft. Ob man es glaubt oder nicht, aber die Arbeit raubt einem schon die Kraft!
10.11.2016, Donnerstag
Was soll man dazu noch sagen? Heute war ein richtiger Dreckstag und wahrscheinlich der Tag an dem mich meine restliche Motivation mehr oder weniger verlassen hat. Nicht nur das es super langweilig war, sonder auch bzgl. dem, was ich mit ansehen musste. Teacher Christine würde kommen, was eigentlich ganz gut ist. Sie liest den Kindern immer ein bisschen interaktiv eine Geschichte vor (heute zum Thema Schuhe) und bringt danach noch eine kleine Aufgabe mit. Doch die Kehrseite ist, dass immer wenn sie kommt, die zwei Lehrerinnen maßlos übertreiben. So haben sie schon bevor C. kam, den Kindern gedroht, dass wenn sie zu laut wären, man ihnen die Weihnachtspäckchen wegnehmen würde. Als dann die Geschichte begann, dauerte es auch nicht sehr lange bis die ersten Kinder weggesetzt wurden. Doch total willkürlich und immer dieselben. Nämlich nicht die, die etwas gemacht haben -gemacht hatte bis jetzt niemand was-, sondern diejenigen, bei denen die Lehrerinnen dachten, sie würden gleich etwas machen... Danach gab es dann die Aufgabe -anhand von kleinen Pappschuhen- Schnürsenkel binden zu üben. Ich ging also rum und versuchte einem nach dem anderen zu helfen. Den zwei fetten Lehrerinnen ging es natürlich mal wieder nicht schnellgenug und sie nahmen die Pappschuhe der Kinder und lösten (wie so oft) dIe Aufgaben der Kinder. Damit sie ihnen dann schnell den Snack geben und wieder vor den Fernsehe setzen können. Und das hieß für die Kinder im Umkehrschluss, dass sie von heute morgen bis zum Nachmittag ruhig sein müssen. Raus ging es heute hingegen mal wieder nicht. Wir waren die Woche noch kein einziges Mal draußen. Es ist also meiner Meinung nach kein Wunder, dass die Kinder so unruhig sind. Die Leherinnen sahen das scheinbar etwas anders und einige der Kinder hatten am Morgen schon die ein oder andere gefangen. Aber als ich dann raus zum Spülen ging, nahm das Ganze nochmal andere Formen an. Die Kinder mussten sich nun in eine Reihe stellen und eines nach dem anderen hat eine auf die Finger bekommen. Das ist einfach nur traurig (vor allem weil vor dem Klassenzimmer ein Plakat zu Kindesmissbrauch hängt und Schlagen als erstes "No go" gelistet ist). Genauso wie die ständige Fernsehguckerei, um die Kinder ruhig zu stellen. Mich wundert es mittlerweile kaum noch, dass die Kinder sich nie trauen etwas zu probieren oder zu nachzufragen. Ich war dann einfach nur froh, als es Mittagessen gab und wir schon bald gehen durften. Mich nervt es einfach mittlerweile nur noch, dass ich mir das immer alles nur anschauen muss, aber letztendlich nichts verändern kann. Vor allem, wenn ich dann nachmittags das Kontrastprogramm sehe, wo dann die restlos unerzogenen Kinder auf uns warten, denen ein bisschen Disziplin oder ein paar Regeln guttun würden. So hat man morgens die Lehrerinnen, die immer alles für die Kinder lösen, sobald es nicht schnell genug geht und bei denen keinerlei Kreativität zugelassen wird -immer muss alles gleich aussehen. Und um ehrlich zu sein wundert es mich dann nicht mehr, dass wenn man nachmittags den Älteren hilft, sie eig keine Hilfe von uns, sondern einfach alles vorgesagt bekommen wollen. Wir sitzen also meistens mit ihnen an einem Tisch und entweder schreien sich die Kinder gegenseitig über den Tisch auf Xhosa an oder man diskutiert mit ihnen rum. Sie wissen eben auch, dass wir bald sowieso weg sind und dann ein neuer Freiwilliger kommt. Heute war es halt auch besonders anstrengend, da der Wind draußen so stark war, dass wir alle Hausaufgaben mit den Kindern drinnen erledigen müssen. Danach dann musste ich wieder Raketen bauen. Aber heute nicht nur eine, sondern direkt vier. Eig ganz süß, da einer der Jungen, der drei machen wollte, nur eine für sich und die anderen beiden für zwei Freunde brauchte, die Zuhause keine Unterstützung bekommen. Trotzdem war es in der kurzen Zeit einfach zu viel. Der Junge selbst war zwar sowieso nur die ganze Zeit damit beschäftigt die Aufgaben auf die anderen Freiwilligen zu verteilen, aber es war auch einfach zu laut und zu voll. Ständig war alles weg oder die Sachen wurden von den Kindern einem aus den Händen gerissen. Am Ende wollte er, dass auch ich die Sachen für ihn ausschneide und alles anmale. Das habe ich dann aber wirklich nicht eingesehen. Die Vorlagen mache ich gerne, aber irgendwo ist es auch deren Aufgabe. Sie glauben halt einfach, sie könnten uns alles machen lassen. Aber das ist mir hier auch schon aufgefallen. Die meisten Kids haben gar keine Lust noch irgendwas Kreatives oder so zu machen, wenn sie mit den Hausaufgaben fertig sind. Schon komisch alles. Am Ende wurden nur zwei fertig, aber egal, dann hätte er sich eben ein bisschen mehr ranhalten bzw. konzentrieren müssen.
Am Abend musste ich dann noch meine Wäsche machen. Mit der Hand. Fürs Waschbecken gab es leider keinen Stöpsel, aber dann musste ich halt ein wenig improvisieren. Ein paar Wattepads und der Deckel vom Nagellackentferner funktionieren auch :D.
11.11.2016, Freitag
Ich brauche Wochenende! Dringend! Aber die drei Stunden heute am Morgen muss ich noch durchhalten. Wir trällerten also die gleichen Lieder wie immer... Und danach, als die Lehrerinnen ein paar kleinere Aufgaben stellten wie z.B. Wer heute da ist?, Wer fehlt? oder Welcher Tag heute ist? stellten, dachte ich kurzzeitig ich sehe nicht richtig. Da ließ sich eine der beiden ihre Tasche bringen, holte aus dieser Süßigkeiten raus und verteilte sie an diese, die die Fragen richtig beantworteten. Mal wieder ein bisschen willkürlich, da manche von ihnen gleich häufiger und andere gar nicht drangenommen wurden. Raus ging es heute auch wieder nicht. Die Kinder schauten Fernsehen und hatten ein Arbeitsblatt auszufüllen. Auf denen mussten sie ihren Namen eintragen und das dazugehörige Bild anmalen. Einigen Kindern half ich bzw. versuchte ich zu helfen, bis die Lehrerin zu mir meinte: "Er kann das, er kann das." Ähm nein, kann er nicht. Es war ja bereits falsch geschrieben. Ich glaube, die Lehrerin wollte es mir jetzt beweisen oder so... Stellte sich daneben und wartete. Der Anfang ging noch gut, aber irgendwann wusste das Kind nicht mehr weiter (habe ich ja gesagt), doch sie nahm seinen stift ergänzte die fehlenden Buchstaben und meinte: "Na geht doch" und lächelte mich frech an. Toll. Herzlichen Glückwunsch, wenn das schon zu können zählt, hat sie natürlich recht. Ein paar Kinder waren schon schneller fertig als andere und es wurde zunehmend unruhiger. Als es dann vor den Fernseher ging durften auch nur manche -anscheinend die sich benommen haben- schauen. Der Rest musst an den Tischen sitzen bleiben und warten, bis er von der Lehrerin dazugerufen wurde. Das geschah eigenltich immer Tischweise. Also keine Ahnung, was das wieder für eine tolle Erziehungsmaßnahme sein sollte ...
Ich war dann jedenfalls mehr als froh, als ich dann gehen durfte. Es war kein besonders aufregender Tag und vorm Fernseher bin ich fast eingeschlafen. Also umso besser, dass wir uns entschieden hatten heute Nachmittag an den Strand zu fahren. Das erste mal seit wir hier in Kapstadt sind. Draußen vor unserer Lodge am Hafenstrand tobte mal wieder der Sandsturm - wie immer. Auf der Straße vor der Tür haben sich schon richtige Sanddünen gebildet. Aber das konnte uns egal sein, da wir nach Cliffton wollten. Man hatte uns gesagt hier sei es windstill und dabei nicht zu viel versprochen. Tatsächlich war von einem Wind, der einen fast wegpustet, wenn man ein Gebäude verlässt, nichts mehr zu spüren. Die Sonne brannte vom Himmel und es war fast wie ein richtiger Strandurlaub. Nur das Wasser, dass blieb auch hier abartig kalt. Man muss nur schauen, dass man sich hier mal ab und zu dreht, damit man nicht verbrennt. Die Sonne hier ist schon nochmal eine andere Nummer als Zuhause. Nach drei Stunden und einer leicht geröteten Haut- vllt sollte ich mich doch mal eincremen- ging es dann zurück und ab unter die Dusche. Auf den Harbour-Market bei uns wollte ich dann nicht mehr. Nochmal raus in diesen Sandsturm musste nicht sein und ich hab ja noch ein paar Wochenenden hier :D.
12.11.2016, Samstag
Das mit dem Markt hat wirklich nicht lange auf sich warten lassen und schon heute morgen machte ich mich auf den Weg dorthin. Ich hatte die Woche zuvor gesehen, dass es hier gutes Brot gibt und das hatte ich schließlich schon länger nicht mehr. Auch beim Africa-Market am Hafen war ich bisher noch nicht und wollte auch dort mal ein bisschen stöbern. Bis es nach Simons Town ging, würde es schließlich noch etwas dauer. Ich weiß, bei den Pinguinen war ich schon, aber heute würde es nochmal ein ganz anderes Erlebnis werden. Denn nur einen Strand vom Obertouristenstrand -wo wir das letzte mal waren- gibt es noch einen Weiteren. Es ist ein ganz normaler Badestrand, nur das man hier beim Baden eben auf den ein oder anderen Pinguin stößt. Und - ein oder anderer - ist etwas untertrieben, denn schon als wir am Strand ankamen, sahen wir die ersten auf den Felsen sitzen. Es waren nicht viele und wir entschieden und erstmal ein Stück zu schwimmen -dafür waren wir schließlich hier- und uns auf Piguinsuche. Es sollte auch nicht lange dauern, denn wenig später war der Strand über und über bedeckt mit Felsen. Kleinen und Großen. Und hier saßen sie: Pinguine und zwar in Scharen. Wir gingen also raus aus dem Wasser an den felsigeren Strand. Man hätten die Kleinen anfassen können, aber lieber nicht - wer weiß, was die so mit sich schleppen. Aus der Nähe, d.h. bis zu 1 m oder so dran, beobachten hat mehr als genügt. Sie haben sich kaum stören lassen. Nur manche haben, wenn man zu nah gekommen ist, den Kopf etwas schief gelegt. Da dachte man kurzzeitig "Och wie niedlich, der legt den Kopf schief...", aber nein also niedlich war das nicht. Eher eine Drohgebärde :D.Es war wirklich super hier. Kaum Tourismus, Stille und nur wir und die Pinguine. Und verrückt, wenn man bedenkt, dass die Touristen einen Strand weiter sich um den besten Blick auf die Pinguine gerade zu prügeln. Aber ja, den Strand hier kennt eben kaum einer und auch wir hätten das niemals erfahren, hätte uns nicht eine Südafrikanerin den Tipp gegeben. Nur das mit dem "Wir gehen mit den Pinguinen schwimmen" hat nicht ganz geklappt. Erstens war es denen heute galube ich zu kalt zum Schwimmen (hauptsache wir waren drin haha) und zweitens waren die paar, die im Wasser rumschossen, einfach viel zu schnell. Es war kaum möglich ein Foto zu machen. Also mit ihnen schwimmen -> Unmöglich. Trotzdem waren wir sehr lange da. Fast schon zu lange. Schließlich waren wir heute Abend noch eingeladen: bei den Little Angels. Es ist der zweite Kindergarten neben Wavecrest, wo einige andere Freiwillige untergebracht sind. Sie hatten heute in der Sporthalle eine Tanzaufführung, zu der alle Eltern, Geschwister und Verwandten eingeladen waren. Man hatte das Gefühl das halbe Township war da. Wir kamen etwas zu spät und hatten uns in der Lodge noch total gestresst. Aber kein Grund zur Sorge, denn als wir kamen (ca. ne 45 h zu spät) waren wir noch lange nicht zu spät. Gerade mal die Hälfte der Eltern war da. Naja, African-time halt. Wir konnten uns also noch gemütlich einen Platz ganze vorne suchen bis es los ging. Und ich will ja nicht enttäuscht klingen, aber bei der Gruppe der Kleineren ging zugegebenermaßen nicht so viel. Sie standen etwas verloren auf de Bühne, glotzten in die Menge, heulten oder rannten von der Bühne aus zu den Eltern. Die einzige die tanzte war glaube ich die Tanzlehrerin. Aber gut, was will man auch bei 2-3 Jährigen groß erwarten. Eine der Freiwilligen meinte auch nur: " Das hat noch nie geklappt." Nagut, dann mal abwarten, was die Älteren so machen. Und die waren schon deutlich vielversprechender. Nagut, auch einige von ihnen hatten keinen Plan, was sie tun sollten, aebr das wurde durch so fünf Kinder, die es echt draufhatten, ganz gut abgelenkt. Danach dann gab es noch Geschenke und sowas (warum auch immer) und wenig später wurden die Kinder nach Hause gebracht, der Alkohol geholt und die Party konnte beginnen. Einige der Frauen hatten sich auch wirklich extrem aufgebretzelt. In hautengen Pailetten-Kleidern und knappen Jeans stürzten sie sich auf dei Tanzfläche. Für sie sind solche Events, glaube ich, echte Highlights. Viele von ihnen -wie ich bereits erfahren habe- kommen ja kaum mal aus ihrem Township raus. Die meisten verbringen ihr gesamtes Leben hier und in einem Ort weiter, geschweige denn Kapstadt waren sie noch nie. Naja, in jedem Fall hatten sie in der versifften Turnhalle mehr als ihren Spaß und die meisten blieben sehr, sehr lange.