Krügerpark - Südafrika

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Krügerpark

Tagebuch
Woche 1 ~ Krüger Park
"Auf dem Weg zum Krügerpark ..."

Von unserer Unterkunft im Swaziland aus gings dann mit dem Minibus direkt zum Krügernationalpark. Alleine die Fahrt dorthin war schon ein echtes Abenteuer: es ging vorbei an Schulen, Baustellen, kleinen Dörfern, weiten Landstrichen und Obst- und Gemüseständen. Zwischendurch mussten wir immer wieder bremsen, wenn gelegentlich eine Kuh die Fahrbahn kreuzte - was hier total normal ist. Genauso wie der ständige Geruch von Verbranntem, wenn Müll am Straßenrand verbrannt wird. Die meisten von uns schlafen... Ich nicht. Ich wollte mir nichts entgehen lassen.
Nach ca. 4h mit Grenzkontrollen und allem drum und dran haben wir dann die Tore vom Krügerpark erreicht. Ab da ging die Zeit bis zur Lodge mindestens doppelt so schnell vorbei. Schon die ersten Elefanten standen direkt hinter dem Eingang und dann kam wirklich eins nach dem anderen und zum Teil auch noch richtig nah!
In der Lodge dann angefangen konnte das Wildlife-Leben beginnen: zuerst Zelte aufbauen, dann die Tiere am Wasserloch beobachten und ab zum Pool. Danach dann Feuerholz sammeln, Lagerfeuer machen, Essen kochen, den Tieren lauschen und einfach ein bisschen reden. Ganz so wie man sich es vorstellt, nur viel schöner...

Bis vor ein paar Tagen dachte ich die Tage können nicht besser werden, aber doch es geht  immer besser.


"Big 5 an einem Tag! Geht das?!"

Ja, es geht. Hier beginnt der Tag um 5 Uhr. Im stockdunklen raus aus den Zelten und an der Feuerstelle vom vergangen Abend den ersten Morgentee(-kaffee) genießen. Um 6 Uhr mit dem Öffnen der Lodgetore gings los! Dann haben uns zwölf Stunden Safari erwartet und das bei über 30° C. Davon hat man aber nichts gemerkt. Eigentlich hasse ich ja Autofahren, aber heute vergingen die Stunden einfach so schnell... Vorbei an Zebra- und Impalaherden und mit Elefantenfamilien um unserem Auto, haben wir sogar eine Löwenpärrchen gesehen, die gerade dabei waren für Nachkommen zu sorgen. Naja, aber das schönste war, als wir vormittags zum Frühstücken an einem Aussichtspunkt gehalten haben. Überall um uns herum waren kleine Affen unterwegs, die miteinader gespielt, sich rumgekugelt und einigen Familien das Leben schwer gemacht haben, indem sie immer wieder Essen geklaut haben. Aber das absolute Highlight sollte gegen Abend, also kurz vor Einbruch der Dunkelheit, auf uns warten. Wir waren sehr spät dran und unser Guide Ernest hat schon ordentlich Gas gegeben, damit wir pünktlich um sechs wieder zurück im Camp sind. Aber auf einmal bremste er nur scharf ab und funkte Happi den Guide aus dem anderen Auto an: "Happi, Happi ... go back, go back!" . Er legte den Rückwärtsgang ein und fuhr zurück bis zu einer Art Felswand. Wir blickten alle gespannt auf den Felsen und haben ... nichts gesehen. Aber dann mit dem Blick durch das Fernglas konnte man ihn erkennen: ein Leopard liegt auf der Spitze des Felsen und schaut zu uns. Er war wunderschön! Keine Ahnung wie man das erkennen konnte, aber mit Ernest Blick haben wir es dann sogar schon am ersten Tag die "Big Five" abzuschließen :D So kann es gerne weitergehen!


"Big 5 again"

Das frühe Aufstehen hat sich mal wieder gelohnt. Am morgen ein bisschen den Hippos und Krokodilen beim Sonnenbaden zugeschaut und dann direkt zu Beginn ein Hyäne gespottet, die am Wegrand geschlafen hat. Es hat jedoch nicht lange gedauert, da haben sich zu dieser noch eine zweite und eine dritte dazugesellt. Sie gehören zu den "ugly 5" und machen ihrem Namen tatsächlich alle Ehre. Vor allem das Lachen war wirklich eckelhaft. Über den Tag verteilt kamen dann noch eine Menge von Impalas (wenn man die nicht gesehen hat, war man nicht im Krüger), Vögel, Nashörner, Kudus, Honey Badgers, Warzenschweine, Elefanten, Giraffen und Zebras - zum Teil sogar mit Babys - dazu. Frühstück und Mittagessen gab es im Camp und um fünf hatten wir dann noch einen Night Drive. Bis zum Sonnenuntergang war das wirklich toll, aber danach war es halt dunkel und wirklich nicht besonders spannend. Außerdem ist es total aufgefrischt. Irgendwo in der Nähe hat es mal wieder gebrannt und der  wind hat uns relativ schnell den roten Sand in die Augen getrieben und uns zum frieren gebracht. Ein paar Taschenlampen sollten helfen die Tiere zu finden, aber auch das sah erstmal eher schlecht aus... wobei die Amerikaner eine Reihe vor mir ihre Aufgabe wirklich sehr ernst genommen haben ... Als dann die Motivation für diese Tour allmählich nahezu am Nullpunkt war, ist genau vor unser Auto ein Leopard gelaufen. Es war an der selben Stelle wie gestern, also vermutlich sogar derselbe. Aber so schnell wie er aufgetaucht ist, war er auch schon wieder weg. Kurze Zeit später kreuzte auch noch eine Hyäne und ein Afrivan Civit (Katzenähnlich) unsere Fahrbbahn. Danach wurde es dann wirklich extrem ungemütlich draußen und Zeit wieder zurück zum Camp und vor allem in unser Zelt zu gehen. Nach einem schnellen Essen also ab ins Zelt. Heute war es selbst am Feuer nicht gemültich, da der Wind unablässlich Funken aufgewirbelt hat. Selbst unsere Zelte waren nun von innen bedeckt mit einer roten Staubschicht, so wie unser gesamtes Gesicht. Man merkt zum Teil schon, dass hier in Afrika noch Frühling ist und die Temperaturen ständig am schwanken sind.
"Katzentag"

Und das kühle Wetter ist geblieben... Egal, pünktlich um sechs ging es wieder los! Mit Mütze, Jacke und in eine Decke eingekuschelt ging das sowieso voll klar. Außerdem hatte es auch was Gutes: es war "Katzentag". Schon am morgen haben wir den ersten Leoparden entdeckt und dann direkt danach zwei ausgewachsene männliche Löwen. Wir dachten zu Beginn, dass sie sich in den Schatten zum Schlafen legen würden. Aber auf einmal sind sie aufgestanden und bis neben unser Auto gelaufen. Höchstens 5m zwischen uns und dem Löwen. Manchmal hat man halt einfach Glück! Auch am Nachmittag dann wurde es nicht weniger spannend, als wir Zeugen von zwei "Morden" wurden. Als wir aus unserem Camp raus sind und über die nächste Brücke gefahren sind schwamm neben uns ein Zebra, dass vermutlich einige Stunden zuvor von einem Krokodil gerissen wurde. Es war nicht mehr am leben, als wir es passiert haben und auf der gesamten Brücke war ein riesiger Stau. Es ist immer ganz witzig in was für einer kurzen Zeit sich so eine Masse an Autos ansammeln kann. Es kann hier wirklich mal vorkommen, dass man in einer halben Stunde niemanden trifft... Später dann haben wir noch einen Impala in einer Astgabel hängen sehen, während ein Leopard nebenan geschlafen hat.  Es waren zwar deutlich weniger Tiere unterwegs, also vor allem Elefanten, Zebras usw. aber dafür sind eben vor allem die Räuber aktiv geworden und haben das kühlere Wetter genutzt, um zu jagen. Abends haben wir dann noch in der Ferne ein Nashorn gesehen, dass mit seinem Jungen unterwegs war und somit die "Big Five" den dritten Tag in Folge abgeschlossen. Heute ist unser letzter Abend hier im Krüger, aber leider immer noch relativ kalt. Immerhin konnte man noch ein letztes mal die Sterne und den falschherumen Mond (der ist hier einfach gedreht wie so eine Schale) beobachten. Morgen gehts dann zurück ins Swaziland!
"Back to Swaziland"

Heute ist der letzte Tag im Krüger und zum Abschied durften wir nochmal so richtig früh aufstehen. Statt um 5 Uhr hat der Tag heute schon um 4:30 Uhr begonnen und anstatt einer Jeeptour sollte heue ein bushwalk auf uns warten. Das mussten wir zusätzlich buchen und dabei hat man eben die Möglichkeit den Krügerpark mal von einer ganz anderen Seite kennenzulernen. Mit einem Jeep sind wir erstmal zu einem Ausgangspunkt gefahren, von wo aus unsere Tour beginnen sollte. Von dort aus sind wir dann los: in einer Reihe und mit zwei bewaffneten Guides. Wir mussten ruhig sein, um die Tiere nicht zu erschrecken. Man erklärte uns, dass sie die Tiere meist schon vor uns sähen, aber die Tiere uns noch vor ihnen. Es wäre wie ein Parfüm, dass wir tragen, somit die Tiere auf uns aufmerksam machen und diese dann einen großen Bogen um uns machen können, weshalb die Ranger selbst am morgen nur mit Wasser duschen. Genau das hat man auch gemerkt, denn außer tote Schädel, Knochen oder Scheiße war nicht viel zu sehen. Man eklärte uns die Fußspuren und die Geräuschkulisse war natürlich eine ganz andere als im Jeep. Einer der Ranger hat sich immer ein Stückchen von der Gruppe enfernt, um alles im Blick zu behalten. Doch viel passiert ist zunächst nicht, bis auf einmal von einem der Ranger ein Ruf kam. Unser Guide wirbelte in diesem Moment herum. Man hörte wie die Waffe geladen wurde und sie sich geduckt hat, während sie langsam nach vorne gepirscht ist. Wir zuckten zusammen. Manche hielten sich die Ohren zu. Doch nach einigen Sekunden war der Spuk vorbei. Man erzählte uns ein Löwe hätte in 20 m Entfernung von uns geschlafen. Wir haben ihn zwar nicht zu Gesicht bekommen, trotzdem hat es nicht nur für eine Schrecksekunde bei uns gerreicht. Die resltiche Tour dagegen war eher unspektakulär: ein paar Zebras, Impalas und in einiger Entfernung Elefanten. Am Ende haben wir noch auf einer Art Felsen gefrühstückt. Danach ging es zurück zum Camp, um alles für die Rückreise fertigzumachen: Zelte abbauen, die Kochstelle, sowie die Stühle zusammenpacken. Danach waren wir dann superdreckig. Meine gesamten Klamotten, die ich dabei hatte sind nun bedeckt mit einer dünnen roten Staubschicht. Aber die Tage haben sich gelohnt, wobei wir trotzdem froh waren wieder in die Lodge mit richtigen Betten, Schränken und einer Küche zurückzukehren. Mit den Jeeps wurden wir noch bis zu den Grenzen des Krügerparks gebracht. Hier hieß es dann Abschied nehmen von unseren Guides Happi und Ernest und Umsteigen in den Minibus. Die Rückfahrt war dann zwar wieder relativ lang, aber man konnte sie super nutzen, um die vielen Fotos zu sortieren und die Erlebnisse der letzten Tage zu verarbeiten. Abends in der Lodge wurden wir dann mit afrikanischem Barbecue empfangen. Und auch das erste mal nach vier Tagen wieder Netz zu haben wurde von den meisten genutzt...


von links nach rechts: Katharina, Simon, Anna, Ernest (Guide ), Anouk, Jannik, ich
 
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