28.9.2016, Mittwoch
Mein Handy funktoniert übrigens immer noch nicht. Hab es jetzt schon ein paar mal vesucht wieder in Gang zu setzen, aber nichts und mein Ersatzhandy ist natürlich in der Lodge. Aber das ist eigenltich weniger schlimm. Viel mehr ärgert mich diese Drecksqualität von Apple. Ich meine, es war höchstens 2 sek im Wasser und schon sowas. Naja, egal mal von vorne. Zum Frühstück gab es heute mosambican-bread. Sieht aus wie französisches Baguette, nicht ganz so gut, aber eine willkomme Abwechslung zum täglichen Toast. Danach gings dann zur Tauchschule und von dort aus zu Startpunkt unseres Ausflugs. Und alleine die Fahrt dorthin war schon ein Erlebnis. Ich wollte schon immer einmal hinten auf einem Pickup mitfahren und genau das durften wir jetzt. Immer zu sechst. Im Swaziland hieß es noch, dass dürfen nur die Schwarzen machen, aber da ist hier scheinbar auch schon wieder egal. Also rein ins Auto, festhalten und los gehts! Es war warm und man konnte die Fahrt mehr als genießen, wobei Haare zumachen eine Idee gewesen wäre. Jetzt flatterten sie mir einfach nur noch wild um die Ohren. Nach 20 min waren wir da. Vor uns lag ein wunderschöner weiter Sandstrand und das platte, ruhige Meer (wahscheinlich ein kleiner Ausläufer). Kurze Zeit später kamen dann auch schon die Kayaks. Immer zu zweit sollten wir in ein Kayak: ein Junge und ein Mädchen. Der starke Paddler (zum Lenken) nach hinten. In unserem speziellen Fall hätte ich das vielleicht übernehmen sollen ;). Wir waren jedenfalls durchgängig im Zickzack unterwegs und bildeten die Position des Schlusslichts. Aber gut wir haben es geschafft. Auch die Pause zwischendurch auf einer Düne mitten im Meer war allen willkommen, um einfach mal die Arme auszuschütteln oder einen Schluck Saft/Wasser zu trinken. Danach ging es dann weiter und als wir dann endlich am Ufer der Insel angekommen sind machte ich drei Kreuze. Ich meine der Moment in dem wir am besten vorangekommen sind, war als wir kurz angeschoben wurden. Also was soll man dazu sagen :D ... Auf der Insel dann war eigentlich alles vollständig durchnässt. Auch mein Handtuch, dass jetzt gefühlte 20 kg schwer war, war klatschnass. Also zumindest das hätte ich mir echt sparen können. Per Fußmarsch ging es vom Ufer aus weiter ins Landesinnere der Insel. Unsere Kayaks wurden von einheimischen Kindern übernommen, die diese jetzt wieder zurück an den Strand des Festlandes bringen sollten. Für uns wartete nun ein kleiner Inselrundgang. Doch vorher gab es die Möglichkeit die Toiletten aufzusuchen, was wir fast alle dankbar annahmen. Bis wir sie gesehen haben... und ob man das Toilette nennen kann ist auch umstritten. Also die Toilette auf den Raststätten in Italien von früher (Plastiklöcher im Boden) waren dagegen Luxus. Diese hier bestand aus einer Strohhütte -natürlich ohne Türen- und einem gebuddelten Loch hinten links in der Ecke. Gnädigerweise gab es sogar Toilettenpapier, na immerhin. Mit einer leeren Blase macht so ein Ausflug schon mehr Spaß und letztendlich haben wir auch das überlebt. Danach ging es also auf den Inselrundgang und es war wirklich verdammt heiß. einer hatte keine Flipflops dabei und wollte den Spaziergang ohne Schuhe antreten. Aber der Guide hat es ihm verboten und schnell welche besorgt. Bald wussten wir auch warum. Hier wollte niemand barfuß gehen und selbst mit Flipflops war der Boden kochend heiß.
Auf unserer anschließenden Tour ging es vorbei an der Kirche, dem Krankenhaus, der Schule, zahlreichen Strohhütten und tanzenden Kindern. Aber alles war wirklich auf die einfachsten Verhältnisse reduziert, also man merkte schon nochmal einen gewaltigen Unterschied zu Swaziland, welches gegen das, was wir hier sahen, fast hochentwickelt erschien. Zusätzlich ist die Insel komplett von der Außenwelt abgeschnitten und in diesem Krankenhaus wollte ich auch nicht liegen. Es bestand aus zwei Behandlungsliegen, einem Stuhl und einem Schreibtisch mit mehreren Medikamenten. Auch in der Schule standen noch altmodische Zweierbänken aus Holz und lediglich eine Tafel mit Lehrerpult. Ähnlich sah es in der Kirche aus, die sich auch nicht großartig ausgestattet zeigte. Die Kinder tanzten unterdessen zu den Rythmen von Trommeln, die wiederum mit altem Plastikmüll oder Flaschen erzeugt wurden. So habe ich neben meiner leeren Wasserflasche noch einen vollen Saft übrig gehabt und habe beides einem der daraufhin strahlenden Kinder überreicht, dass sich daraufhin mit den Worten "Thank you, Mam!" freudig bedankte. Bevor es dann für uns zurück zum Resteraunt ging, schauten wir uns noch eine Fischauslese an, die den Menschen hier als Hauptnahrungsquelle dient. Wobei man sagen muss, dass an den Fischen nicht gerade viel dran war. Letztendlich kamen wir also wieder etwas müde und erschöpt durch die Wärme beim Resteraunt an, wo wir uns nun mit einheimischen Essen stärken durften. Wir wurden schon vom Chief Erik erwartet, der das Tischgebet sprach. Erst dann durften wir loslegen und das Essen war super! Klar, vor allem sollten uns hier Fische, Meeresfrüchte und Muscheln erwarten, aber auch für mich war was dabei: neben Reis, Kartoffelspalten, Brot, Tomatensalat und einer Art Nudelsalat gab es aaßerdem noch mosambikanisches Matapa. Es ist eine Art Spinat gemixt mit Erdnüssen und wirklich das beste, was ich seit langem probiert habe.
Kurze Zeit später wurde es dann schon Zeit für den Aufbruch. Der Wind frischte auf und würde uns mit der Zeit den Rückweg erschweren. Vom Ufer aus mussten wir noch eine ganze Zeit durch das Meer waten. Am Ende stand ich bis zu den Oberschenkeln im Wasser und das zweite mal an diesem Tag war meine Kleidung vollständig durchnässt. Immerhin war das Wasser warm, denn beim Boot angekommen mussten wir auch nochmal eine halbe Ewigkeit warten (- sonst dachten wir immer die Swazitime wäre langsam,, aber das war wirklich nichts gegen die Mozambican-time-), bis die Segel letztendlich aufgespannt waren und wir ins Segelboot klettern durften. Auch unser heutiges Boot glich vielmehr einer Nussschale, als einem Boot. Also hier wollte ich bei richtigem Seegang nicht sitzen und kaputt war es auch noch. Der Rückweg danach zog sich. Der Wind machte uns den Rückweg schwer und so kam es, dass unsere Guides nicht nur damit beschäftigt waren immerwährend Wasser aus dem Boot zu schöpfen, sondern auch gegen den Wind zu kreuzen. Beschwerlich kamen wir voran und müde von dem Schaukeln versuchte ich auch einige Male ein bisschen zu schlafen, was aber auch mehr ein Versuch geblieben ist. Und auch am anderen Ufer angekommen stellten wir fest, dass sollte es nicht gewesen sein. Hier lagen zwar die Kayaks, aber drumherum überall Wasser. Letzteres war wohl angestiegen und um mit den Kayaks zu den Jeeps zu gelangen, mussten wir wiederum ein ganzen Stück durch das Wasser waten. Aber dann ging es endlich zurück. Wieder hinten im Pickup zwanzig Minuten, die aber nun später am Nachmittag einem deutlich länger vorkamen. Der Wind war nicht länger eine Erfrischung und ließ uns frieren, was es uns wiederum erschwerte den Sonnenuntergang zu genießen. Der Ausflug heute hatte es also wirklich in sich. Wir waren wirklich sehr, sehr lange unterwegs und ich war einfach nur froh, als ich nach dem Essen und einer Dusche (um mich von dem ganzen Salzwasser zu befreien) in mein Bett schlüpfen konnte.