Mosambik - Südafrika

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Mosambik

Tagebuch
Woche 4 ~ Mosambik
Montag, 26.9.2016

Heute morgen konnte ich meine Augen kaum öffnen und das im wahrsten Sinne des Wortes. Sie waren dick und angeschwollen. Auch bei meiner Haut, die sich nach wie vor wie ein Reibeisen anfühlte, hat sich keine Besserung gezeigt. Ich war einfach richtig fertig. Und warum? Keine Ahnung. Vielleicht sollte ich mal einen Blick auf die Nebenwirkungen der Malaria-Prophylaxe werfen. Aber das später. Zuerst habe ich den Blick von unserer Terasse genossen. Wir wohnen direkt am Meer uns sogar beim Schlafen kann man dem Meeresrauschen lauschen. Ich saß also eine ganze Weile dort. Zuerst alleine, aber nicht lange. Hier ist man wirklich nie allein! Nach dem Frühstück warf ich dann mal einen schnellen Blick auf den Beipackzettel und da stand alles: angeschwollene Augen, Halskratzen, Hautirritationen und so weiter... Auf der einen Seite beruhigte es mich: es war nichts ernstes. Auf der anderen Seite wusste ich, es würde solange anhalten, bis ich sie absetze oder mich dran gewöhne. Solange wolle ich jedoch nicht warten. Wir sind nur fünf Tage hier und die will ich nutzen. Also entschied ich mich zuletzt sie abzusetzen. So heißt es nun also für mich: lange Klamotten am Abend, viiieel Moskitospray und Schlafen unter dem Moskitonetz. Risiko besteht immer! Es ist zwar jetzt höher, aber besser als mich die ganze zeit über schlecht zu fühlen.
Nun raffte ich mich auf und Bob führte uns in den Ort hinein. Es ging vorbei an einem Supermarkt, durch kleine Gassen bis hin zu einem kleinen Markt, wo man natürlich wieder ein gefundenes Fressen der -sie nennen sie- Beachboys war, die einem wirklich alles aufschwätzen wollen. Das größte Problem dabei: sie erkennen einen wieder und man trifft sie wieder. Also nur zu sagen "later" ist nicht. Sie werden dich finden :D... Das heißt keine Versprechungen, denen man am Ende nicht nachkommt ;).
Der Nachmittag dann war frei. Die Jungs nutzten die Zeit fürs Quadbiken. Das will ich auch noch machen, aber nicht heute. Heute entschied ich mich ein bisschen langsam zu machen. Wir gingen also an den Strand zum relaxen, sonnenbaden (so richtig braun bin ich ja noch nicht... am Ende glaubt mir keiner, dass ich in Afrika war) und lesen. Dann noch ein kleiner Strandspaziergang und der erste Tag war perfekt. Das Wasser habe ich heute nochmal gemieden, aber ich kann nicht warten mich morgen dann auch mal in die Wellen zu stürzen. Am 5:30 Uhr wurde es dann langsam kühl und wir kehrten vom Strand zurück und verbrachten die restliche Zeit bis zum Essen in einer Art offenen Aufenthaltsraum mit Meerblick. Und auch hier war das Essen alles andere als enttäuschend. Also als Vegetarier lässt es sich sogar hier am Meer leben.
Danach dann das Desaster des Tages: Soviel dazu ich habe nie mein Handy irgendwo dabei. Meistens liegt es im safe und ich genieße die Zeit ohne. Vor allem, weil das Wifi eh schlecht ist. Naja, aber heute ist hier kurzzeitig das Licht ausgefallen und ohne Licht ist es schon gruselig. Ich konnte also meine Taschenlampe nicht finden und entschied mich stattdessen mein Handy zu nehmen. Bevor ich jedoch zu den anderen zurückkehrte ging ich nochmal zur Toilette und selbst hier war kein Licht. Ich nahm also das Licht meines Handys zur Hilfe und legte dieses auf den Spülkasten.... das war ein Fehler, denn eine Sekunde lag es da nicht mehr, sondern im Klo. Ich zögerte keine Sekunde und griff danach, aber zu spät. Ich konnte es noch nichteinmal mehr ausmachen so hat es rumgesponnen. Ich ließ mir direkt eine Schale mit Reis geben und legte es hinein. Jetzt mal ehrlich, wie kann man soviel Pech haben... Einfach mal beten und hoffen, dass es morgen wieder läuft.
Danach wollte der Rest eine der Bars im Ort auschecken. Ich hatte eigentlich nach dem kleinen Erlebnis keine Lust mehr, ließ mich jedoch vom Rest überreden. Letztendlich war es auch ganz schön. Trotzdem war ich ganz froh, als ich dann in mein Bett kriechen konnte. Und wegen diesen fucking Mosktionetzen war man gezwungen, tatsächlich zu kriechen. Also wenn man hier nachts auf Toilette muss hat man wirklich gelitten.


Dienstag, 27.9.2016

Der erste Weg führte heute morgen natürlich an den Strand. Mit einem Buch bewaffnet lässt es sich in den morgendlichen Sonnenstrahlen wirklich aushalten. Aber auch der Strandspaziergang danach war nicht schlecht, wobei es in meiner Sweatjacke mit der Zeit echt warm wurde. Um 9 Uhr sollte dann die Ocean-Safari starten, aber das Boot war kaputt und wir mussten noch eine ganze Weile warten, bis es dann endlich losgehen konnte. Im Nachhinein war das sogar echt ganz gut, weil man nochmal im Pool üben konnte. Also mit dem Schnorchel und allem. Am Anfang fällt mir das nämlich um ehrlich zu sein immer ein bisschen schwer Unterwasser zu atmen. Irgendwie unnatürlich... und dann den Whaleshark zu verpassen, weil man unfähig ist wäre auch ärgerlich. Doch nach kurzer Zeit habe ich mich dran gewöhnt und konnte ganz enspannt meine Runden drehen. Danach dann nochmal an den Strand und wir hatten Glück! Nicht weit vom Strand zwei Buckelwale, die sich ähnlich wie wir immer wieder in die Wellen stürzten. Immer wieder haben sie ihre Flosse aus dem Wasser geschleudert. Mal sehen, ob es dabei bleibt. Die Ocean-Safari wartet schließlich noch auf uns.
Nach dem Mittagessen starteten wir dann unseren zweiten Versuch und dieses mal sollte alles klappen - zumidest mehr oder weniger. Das Abenteuer konnte beginnen. gemeinsam mit unseren Guides machten wir uns auf den Weg zum Strand, wo schon einige Helfer mit dem Boot auf uns warteten. Nagut, das Boot war mehr ein Böötchen. Vielleicht etwas größer als ein Schlauchboot mit Motor. Und dann ging es schon los. Wir packten das Boot an den Seiten und auf das Kommando des Guides wurde geschoben. Hinein ins Wasser und gegen die Wellen, die im übrigen wirklich nicht zu unterschätzen waren. Schon beim Baden haben sie einen einfach nur umgerissen, aber nicht zu vergleichen mit jetzt, wo man gleichzeitig gegen die Wellen anlaufen und das Boot irgenwie ins Wasser schiben musste. Der Anfang ging noch, aber irgenwann wurde das Wasser immer tiefer und meine kutzen Beinchen verschwanden fast vollständig im Wasser. Umso froher war ich als es hieß "Girls in" und alle Mädchen ins Boot springen durften. Nagut, was heißt reinspringen, bei manchen war das mehr reinfallen :D. Es war tatsächlich nicht so einfach (vor allem bei meiner Größe...). Die Jungs hingegen mussten weiterschieben. Gegen Ende wurden die Wellen so stark, dass es einen total weggefetzt hat. Schnell war er wieder da und schon hieß es auch "Boys in". Zuletzt schwangen sich die Guides aufs Boot. Wir saßen mit Schwimmwesten auf dem Bootsrand. Die Füße steckten in Fußschlaufen und wir klammerten uns seitlich an den Griffen fest und ja jetzt konnte man auch nachvollziehen was sie mit "gut festhalten mit BEIDEN Händen" meinten. Man fühlte sich echt einfach wie auf so einer Nusschale im weiten Ozean. Weiter draußen dann wurde es allmälich ruhiger.Wir mussten also unsere Schwimmwesten abgeben und gegen Schnorchel, Taucherbrillen und Flossen eintauschen. Und schon kurze Zeit später sichteten wir dann auch die ersten Delfine. Die Flossen tauchten immer wieder kurz auf, um kurz danach wieder zu verschwinden. Direkt danach hieß es schon "Jump off" und wir stürzten uns vom Boot mitten in den Ozean. Komplett durchnässt war man sowieso schon. Gesehen habe ich zwar nix, aber es war trotzdem ein Riesenerlebnis. Die Delfiine waren einfach zu schnell - oder vielleicht ich ich zu langsam. Ich war halt schon auch etwas überfordert mit der ganzen Ausrüstung. Aber kein Problem. Auch vom Boot aus haben sie mir gefallen. Wir kamen schließlich auch auf unserer Tour nicht nur einmal in den Genuss Delfine zu sehen. Manchmal kamen sie sogar so weit raus, dass man nahezu den ganzen Körper sehen konnte. Und auch die Bootstour an sich war schon ein Erlebnis. Einfach über die Wellen zu brausen, sich den Wind um die Ohren wehen zu lassen und die salzige Meerluft einzuatmen. Somit war es auch kein Problem, dass es bei den Delfinen geblieben ist. Obwohl nein einen speienden Seedrachen haben wir auch noch zu Gesicht bekommen. Eine ist wirklich über seekrank geworden (aber hey dann haben wir wenigesten noch ein sehr seltenes Tier gesehen ;) ). Also sie war auf jeden Fall froh, als es dann zurück an den Strand ging. Und das ganze mit Vollspeed gegen die Wellen und dann plötzlich "wumm"! Wir waren gestrandet und das im wahrsten Sinne des Wortes. Plötzlich hieß es "All off" und diesesmal war ich auch etwas überfordert. Mein rausspringen war mehr ein rausfallen und plötzlich saß ich auf meiem Arsch. Ups... Danach dann nochmal hinein in die Fluten, bevor es zurück zur Tauchschule ging, um die Sachen abzugeben. Dort dann nochmal in den Pool. Der war wenigstens warm...im Gegensatz zu den Duschen in der Lodge. Damit härtet man sich definitiv ab (aber gut Bauch einziehen und Luft anhalten dann geht das auch). Im Pool dann noch ein paar Unterwasserbilder, jetzt wo das im Meer schon nicht so ganz geklappt hat. Danach in der Lodge hieß es dann abwarten, bis es Essen gab und Überraschung Gemüsecurry genau wie die letzten drei Tage :D. Danach gingen wir dann alle relativ früh schlafen. Morgen wartet ein langer Trip auf uns.
~ bem Frühstück
28.9.2016, Mittwoch

Mein Handy funktoniert übrigens immer noch nicht. Hab es jetzt schon ein paar mal vesucht wieder in Gang zu setzen, aber nichts und mein Ersatzhandy ist natürlich in der Lodge. Aber das ist eigenltich weniger schlimm. Viel mehr ärgert mich diese Drecksqualität von Apple. Ich meine, es war höchstens 2 sek im Wasser und schon sowas. Naja, egal mal von vorne. Zum Frühstück gab es heute mosambican-bread. Sieht aus wie französisches Baguette, nicht ganz so gut, aber eine willkomme Abwechslung zum täglichen Toast. Danach gings dann zur Tauchschule und von dort aus zu Startpunkt unseres Ausflugs. Und alleine die Fahrt dorthin war schon ein Erlebnis. Ich wollte schon immer einmal hinten auf einem Pickup mitfahren und genau das durften wir jetzt. Immer zu sechst. Im Swaziland hieß es noch, dass dürfen nur die Schwarzen machen, aber da ist hier scheinbar auch schon wieder egal. Also rein ins Auto, festhalten und los gehts! Es war warm und man konnte die Fahrt mehr als genießen, wobei Haare zumachen eine Idee gewesen wäre. Jetzt flatterten sie mir einfach nur noch wild um die Ohren. Nach 20 min waren wir da. Vor uns lag ein wunderschöner weiter Sandstrand und das platte, ruhige  Meer (wahscheinlich ein kleiner Ausläufer). Kurze Zeit später kamen dann auch schon die Kayaks. Immer zu zweit sollten wir in ein Kayak: ein Junge und ein Mädchen. Der starke Paddler (zum Lenken) nach hinten. In unserem speziellen Fall hätte ich das vielleicht übernehmen sollen ;). Wir waren jedenfalls durchgängig im Zickzack unterwegs und bildeten die Position des Schlusslichts. Aber gut wir haben es geschafft. Auch die Pause zwischendurch auf einer Düne mitten im Meer war allen willkommen, um einfach mal die Arme auszuschütteln oder einen Schluck Saft/Wasser zu trinken. Danach ging es dann weiter und als wir dann endlich am Ufer der Insel angekommen sind machte ich drei Kreuze. Ich meine der Moment in dem wir am besten vorangekommen sind, war als wir kurz angeschoben wurden. Also was soll man dazu sagen :D ... Auf der Insel dann war eigentlich alles vollständig durchnässt. Auch mein Handtuch, dass jetzt gefühlte 20 kg schwer war, war klatschnass. Also zumindest das hätte ich mir echt sparen können. Per Fußmarsch ging es vom Ufer aus weiter ins Landesinnere der Insel. Unsere Kayaks wurden von einheimischen Kindern übernommen, die diese jetzt wieder zurück an den Strand des Festlandes bringen sollten. Für uns wartete nun ein kleiner Inselrundgang. Doch vorher gab es die Möglichkeit die Toiletten aufzusuchen, was wir fast alle dankbar annahmen. Bis wir sie gesehen haben... und ob man das Toilette nennen kann ist auch umstritten. Also die Toilette auf den Raststätten in Italien von früher (Plastiklöcher im Boden) waren dagegen Luxus. Diese hier bestand aus einer Strohhütte -natürlich ohne Türen- und einem gebuddelten Loch hinten links in der Ecke. Gnädigerweise gab es sogar Toilettenpapier, na immerhin. Mit einer leeren Blase macht so ein Ausflug schon mehr Spaß und letztendlich haben wir auch das überlebt. Danach ging es also auf den Inselrundgang und es war wirklich verdammt heiß. einer hatte keine Flipflops dabei und wollte den Spaziergang ohne Schuhe antreten. Aber der Guide hat es ihm verboten und schnell welche besorgt. Bald wussten wir auch warum. Hier wollte niemand barfuß gehen und selbst mit Flipflops war der Boden kochend heiß.
Auf unserer anschließenden Tour ging es vorbei an der Kirche, dem Krankenhaus, der Schule, zahlreichen Strohhütten und tanzenden Kindern. Aber alles war wirklich auf die einfachsten Verhältnisse reduziert, also man merkte schon nochmal einen gewaltigen Unterschied zu Swaziland, welches gegen das, was wir hier sahen, fast hochentwickelt erschien. Zusätzlich ist die Insel komplett von der Außenwelt abgeschnitten und in diesem Krankenhaus wollte ich auch nicht liegen. Es bestand aus zwei Behandlungsliegen, einem Stuhl und einem Schreibtisch mit mehreren Medikamenten. Auch in der Schule standen noch altmodische Zweierbänken aus Holz und lediglich eine Tafel mit Lehrerpult. Ähnlich sah es in der Kirche aus, die sich auch nicht großartig ausgestattet zeigte. Die Kinder tanzten unterdessen zu den Rythmen von Trommeln, die wiederum mit altem Plastikmüll oder Flaschen erzeugt wurden. So habe ich neben meiner leeren Wasserflasche noch einen vollen Saft übrig gehabt und habe beides einem der daraufhin strahlenden Kinder überreicht, dass sich daraufhin mit den Worten "Thank you, Mam!" freudig bedankte. Bevor es dann für uns zurück zum Resteraunt ging, schauten wir uns noch eine Fischauslese an, die den Menschen hier als Hauptnahrungsquelle dient. Wobei man sagen muss, dass an den Fischen nicht gerade viel dran war. Letztendlich kamen wir also wieder etwas müde und erschöpt durch die Wärme beim Resteraunt an, wo wir uns nun mit einheimischen Essen stärken durften. Wir wurden schon vom Chief Erik erwartet, der das Tischgebet sprach. Erst dann durften wir loslegen und das Essen war super! Klar, vor allem sollten uns hier Fische, Meeresfrüchte und Muscheln erwarten, aber auch für mich war was dabei: neben Reis, Kartoffelspalten, Brot, Tomatensalat und einer Art Nudelsalat gab es aaßerdem noch mosambikanisches Matapa. Es ist eine Art Spinat gemixt mit Erdnüssen und wirklich das beste, was ich seit langem probiert habe.
Kurze Zeit später wurde es dann schon Zeit für den Aufbruch. Der Wind frischte auf und würde uns mit der Zeit den Rückweg erschweren. Vom Ufer aus mussten wir noch eine ganze Zeit durch das Meer waten. Am Ende stand ich bis zu den Oberschenkeln im Wasser und das zweite mal an diesem Tag war meine Kleidung vollständig durchnässt. Immerhin war das Wasser warm, denn beim Boot angekommen mussten wir auch nochmal eine halbe Ewigkeit warten (- sonst dachten wir immer die Swazitime wäre langsam,, aber das war wirklich nichts gegen die Mozambican-time-), bis die Segel letztendlich aufgespannt waren und wir ins Segelboot klettern durften. Auch unser heutiges Boot glich vielmehr einer Nussschale, als einem Boot. Also hier wollte ich bei richtigem Seegang nicht sitzen und kaputt war es auch noch. Der Rückweg danach zog sich. Der Wind machte uns den Rückweg schwer und so kam es, dass unsere Guides nicht nur damit beschäftigt waren immerwährend Wasser aus dem Boot zu schöpfen, sondern auch gegen den Wind zu kreuzen. Beschwerlich kamen wir voran und müde von dem Schaukeln versuchte ich auch einige Male ein bisschen zu schlafen, was aber auch mehr ein Versuch geblieben ist. Und auch am anderen Ufer angekommen stellten wir fest, dass sollte es nicht gewesen sein. Hier lagen zwar die Kayaks, aber drumherum überall Wasser. Letzteres war wohl angestiegen und um mit den Kayaks zu den Jeeps zu gelangen, mussten wir wiederum ein ganzen Stück durch das Wasser waten. Aber dann ging es endlich zurück. Wieder hinten im Pickup zwanzig Minuten, die aber nun später am Nachmittag einem deutlich länger vorkamen. Der Wind war nicht länger eine Erfrischung und ließ uns frieren, was es uns wiederum erschwerte den Sonnenuntergang zu genießen. Der Ausflug heute hatte es also wirklich in sich. Wir waren wirklich sehr, sehr lange unterwegs und ich war einfach nur froh, als ich nach dem Essen und einer Dusche (um mich von dem ganzen Salzwasser zu befreien) in mein Bett schlüpfen konnte.

Donnerstag, 29.9.2016

Poah, jetzt habe ich echt lange geschlafen! 11 Stunden. Aber es hat mal total gut getan. Der Ausflug war doch härter als zuerst gedacht. Nach dem Frühstück ist dann der größte Teil der Gruppe zum Tauchen aufgebrochen. Ich nicht. So tief runter und mit der ganzen Ausrüstung, das ist nichts für mich. Vor allem das alles in einer so kurzen Zeit zu lernen. Dann gehe ich doch lieber eine Runde surfen. Noch nicht einmal mehr alleine, wie ich es anfänglich erwartet hatte. Zwei Jungs würden mit mir kommen. Auch sie hatten keine Lust auf Tauchen und wollten es mal ausprobieren. Um 10:30 Uhr sollte es dann losgehen, aber in der Surfschule dann angekommen hieß es der Surflehrer wäre frühestens in einer Stunde zurück... Naja, kein Problem soviel waren wir ja schon gewöhnt. Also haben wir die Zeit genutzt und haben kurzfristig nochmal auf dem nahegelegenen Markt vorbeigeschaut. Eine Stunde später hat dann auch alles geklappt! Der Surflehrer war da und hatte unsere Bretter schon bereitgestellt. Es konnte also direkt losgehen. Kurze Sporthose, T-shirt und Surfbrett. Mehr brauchte es hier nicht. Sogar mit Bikini würde es gehen, aber als ich ein anderes Mädchen gesehen hatte konnte ich echt drauf verzichten. Das rutscht dann doch zu viel :D. Das Wasser hat hier die perfekten Temperaturen und auch sonst waren die Bedingungen super: nicht zu hohe, regelmäßige Wellen und die Sonne schien. Schon die erste Welle gelang und dann wollte ich gar nicht mehr aufhören. Eine nach der anderen trug mich sicher zum Strand. Auch die anderen beiden haben sich gut geschlagen. Es war ihre erste Stunde und einer der beiden hat wirklich eine Welle nach der anderen gestanden. Nach 1 1/2 Stunden war dann der Spaß leider vorbei, aber ich wusste schon heute, morgen wollte ich das auf jeden Fall wiederholen. Nach dem Mittagessen ging es dann nochmal los, die letzten Souvenirs besorgen und dann auf der Terasse unserer Lodge ein bisschen entspannen, Postkarten schreiben und lesen. Beim Abendessen kam dann auch wieder der süße Hund von gestern vorbei, der uns heute Nachmittag schon beim Strand besucht hatte. Er war riesig und anstatt zu betteln, hatte er wirklich nur spielen im Kopf. Und fängt man einmal an, hört er nicht mehr auf. Am liebsten mit dem Kronkorken. Doch auch sonst lässt er sich alles werfen, was er finden kann!
Samstag, 1.10.2016 "Im Stau"

Wir sind gerade auf dem Weg zur Lidwala Lodge, aber die Schlange vor uns will und will einfach nicht kürzer werden. Ich sitze auf der Kopilotenposition neben unserem Guide Bob, die eigentlich nur den großen Personen zusteht. Aber heute nicht. Ich dachte diese Autofahrt würde die schlimmste meines Lebens werden. Doch es geht bergauf... Aber jetzt einmal von Anfang:

begonnen hat alles in der Nacht von Donnerstag auf Freitag. Schon nach dem Mittagessen hatte ich irgendwie immer wieder Bauchschmerzen. Doch zu Beginn schien es harmlos zu sein und ich hoffte einfach sie würden über Nacht einfach von alleine verschwinden. Ich ging also schon gegen 8 Uhr schlafen, aber als ich das erste mal erwachte war es immer noch stockdunkel. Wie viel Uhr wir haben? Keine Ahnung. Seit mein Handy kaputt ist habe ich jegliches Zeitgefühl verloren. Normalerweise wache ich einfach mit den ersten Sonnenstrahlen auf. Heute nicht. Der Grund dafür waren die Bauchschmerzen, die sch mittlerweile zu Bauchkrämpfen entwickelt hatten. Egal wie ich mich in meinem Bett windete und windete, sie wollten einfach nicht stoppen und auch an Schlaf war somit nicht mehr zu denken. Ich entschied mich also mal raus an die frische Luft und auf die Toilette zu gehen. Tzja und nun konnte es losgehen: Die Scheißerei begann. Weiter will ich nicht drauf eingehen. Außer, dass ich eine gefühlte Ewigkeit draußen verbrachte und mich abwechselnd zwischen der Toilette und dem Boden vor dieser hin- und herbewegte. Die Schmerzen waren mittlerweile so stark, dass ich den Weg zwischen dem Badehäuschen und meinem Zimmer nicht mehr schaffte. Das schlimmste aber war eigentlich, dass die Toilette nicht richtig spülte. Abschließen konnte man auch nur bei einer - aber gut das war mitten in der Nacht eher das kleinere Problem. Also der Ansturm auf die Toiletten hielt sich eher in Grenzen. Als sich dann eine kleine Besserung ankündigte nutzte ich diese, schlüpfte unter dem Moskitonetz in mein Bett und versuchte ein bisschen zu schlafen. Die Bauchkrämpfe weckten mich noch einige Male, aber irgenwie ging auch diese Nacht vorbei. Auch morgens blieb ich einfach liegen. Schon jetzt wusste ich, dass dieser Tag gelaufen ist... kein surfen und kein Quadbiken für mich. Die anderen versorgten mich mit Medikamenten, da meine eigenen passenderweise neben meinem 2.Handy in der Lodge lagen. Trotzdem gab ich die Hoffnung nicht auf. Zuhause hilft es mir häufig einfach ein bisschen zu schlafen. Also versuchte ich es damit. Bis Mittag gelang es auch ganz gut. Ich kam kurz raus, wollte ein Mädchen fragen wo die anderen seien, doch die Antwort hörte ich nicht mehr. Ich schaffte es noch bis zum Waschbecken. Dann musste mich übergeben. Danach fühlte ich mich elender als davor... mein ganzer Körper zitterte, er kämpfte. Bob entschied sich mit mir ins Krankenhaus zu fahren. Ich dachte an das auf der Insel und mir wurde ein bisschen schlecht. Zum Glück hatte er noch eine andere Idee: in der Tauchschule ist eine Medizinstudentin. Zu ihr fuhren wir zuerst. Malaria konnten wir ausschließen -wie zu erwarten, so schnell geht das nicht- und auch sie glaubte, es würde lediglich mit etwas falschen zu Essen zusammenhängen. Einfach viel trinken! Am besten Cola und Wasser. Den Rest des Tages verbrachte ich im Schatten und mein Zustand besserte sich zusehends. Heute war unser letzter Abend und wir wollten rausgehen. Ich auf keinen Fall. Das war wirklich das letzte, was ich nach so einem Tag wollte.Gegen sechs kehrte ich in mein Zimmer zurück. Mit dem Sonnenuntergang beginnt nämlich die Moskitozeit und dann ist nur der Platz unter dem Moskitonetz sicher. Die anderen packten. Ich nicht. Meine Bauchschmerzen waren wieder schlimmer geworden. Also stellte ich mir einen Wecker für drei Uhr morgens und hoffte einfach, dass es dann besser geht. Außer mir fühlte sich noch ein anderes Mädchen nicht so wohl und sie würde die Nacht mit mir zurück bleiben, worüber ich auch ganz froh war. Bis halb eins lief dann auch alles so wie ich es mir erhofft hatte. Ich schlief. Doch dann ging es wieder los. Ich musste raus. Raus aus dem Bett, raus aus dem Moskitonetz. Alles verlief wie gestern und mit dem Nachlassen der Schmerzen legte ich mich auf eine Bank und versuchte die Schmerzen einfach abzuwarten. Kurze Zeit später hörte ich das Aufheulen eines Motors und das Knarren der Tore. Der erste kam zurück. Total betrunken und nach Alkohol riechend. Er meinte irgendein Typ hätte ihn mit dem Quad aufgegabelt und bei der Lodge abgesetzt. Nun war ich zwar nicht mehr allein, aber der Gestank des Alkohols führte dazu, dass mir noch übler war. Es dauerte also nicht lange und ich übergab mich wieder. Eine Stunde vor der Abfahrt. Nach und nach kamen die anderen. Und es war schon halb vier. Um vier würde es losgehen.An Koffer packen war nicht zu denken. An Autofahren schon gar nicht.ich wusste nicht wie ich die Fahrt nur ansatzweise überleben sollte. Das Packen war eher das geringere Problem. Die anderen übernahmen es für mich. Total besoffen, aber besser als nichts :). Die 12 h Fahrt hingegen konnte keiner für mich übernehmen. Ich sagte zu Bob nur immer wieder:"I can´t drive like this." Aber seine Anwort war nur: "Stay strong, my friend." Und das tat ich dann auch. Am Anfang war mir noch etwas schlecht. Ich konzentrierte mich auch die Straße. Draußen wurde es immer heller. Doch nach kurzer Zeit schlief ich schon ein. Mein Zustand besserte sich von Stunde zu Stunde. Die Kotztüten brauchte ich nicht und schon beim Mittagessen fühlte ich micht wieder als könnte ich ein bisschen Brot vertragen. Und ja jetzt stehen wir hier im Stau kurz vor unserer Lodge. Zum Glück haben wir es bald geschafft.

In der Lodge half Bob mir meine Sachen hochzutragen. Wir bekamen unsere neuen Zimmer zugewiesen. Diesmal aber eine kleine Hütte. Total süß! Jetzt wollte ich nur noch meine Sachen ausräumen, duschen und in mein Bett. Nur das Tasche ausräumen gestaltete sich etwas ja ich sag mal schwierig. Es war echt süß, dass die anderen das übernommen hatten, aber sie waren so besoffen, dass sie mein dreckiges, versandetes Handtuch gemeinsam in eine Tasche mit all meinen übrigen Klamotten gestopft haben, sodass jetzt halt wirklich alles dreckig ist :D. Nach meiner Dusche machte ich es mir dann mit zwei Tassen Tee, einem Toastbrot und einem Buch bewaffnet in meinem Bett gemütlich. Darauf, dass diese Nacht besser wird!


Sonntag, 2.10.2016

Und diese Nacht war besser! Sehr viel besser sogar!
Es war Sonntag. Ich konnte also den ganzen Morgen nutzen, um auszuschlafen, vor allem weil der Rest von meinem Zimmer das Gleiche tat. Was ich sonst so trieb? Nicht viel. Aber ich muss sagen das habe ich auch genossen. Einfach eingekuschelt in meinem Schlafsack zu liegen, zu lesen oder noch die restlichen Postkarten aus Mosambik zu schreiben. Auch draußen das schlechte Wetter half dabei, dass sich genau das richtig gut anfühlt. Ansonsten habe ich einen Tee nach dem anderen geschlürft. Habe mir immer in der Küche direkt zwei gemacht, um dann einen nach dem anderen runterzukippen. Das einzige was sehr ärgerlich war, dass ich dann immer so viel auf Toilette gehen und dafür meinen warmen Schlafsack verlassen musste. Und die anderen? Sie haben sich zum Teil richtig lieb um mich gekümmert. Mir Tee gekocht, ein Wärmekissen gebracht, für mich Einkaufen gegangen oder sich einfach nach mir erkundigt. Andere hingegen kamen nur, wenn sie was brauchten. Aber so ist das vermutlich immer. Ernährt habe ich mich heute nochmal von Knäckebrot, Bananen und Keksen ohne Geschmack. Lieber den Magen nicht direkt wieder überfordern. Am Abend war dann das Abschiedsessen, bei dem ich aber dageblieben bin. Mir ging es zwar schon etwas besser, aber dem Geruch von Essen und Alkohol fühlte ich mich noch nicht so gewachsen. Schade, aber gut was will man machen. Wichtig ist jetzt, dass ich schnell gesund werde!
 
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