Ankunft - Südafrika

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Ankunft

Tagebuch


Abflug: 22:35 Uhr
off to South Africa
Arrival: 8:45 Uhr
Nach ca. 11h bin ich endlich in Johannesburg gelandet. 11h zwischen einm sehr komischen Ehepaar aus England und 11h in denen ich kaum geschlafen habe. Aber jetzt bin ich endlich angekommen, sowie ich es mir lange gewünscht habe. Es war mein erster Flug ganz alleine, weshalb ich entschied, dass es wohl das beste wäre mich erst einmal der Menge anzuschließen. Doch bei der Passportkontrolle sollte schon das erste Hindernis auf mich warten: die Schlange der Menschen war wirklich gewaltig und es stellte sich die Frage, ob die Rechte oder die Linke, die richtige ist. Ausprobieren kam nicht in Frage, da ich die Wartezeit auf mindestens eine Stunde schätzte. Verunsichert blieb ich stehen und versuchte einen Sinn hinsichtlich der verschiedenen Schalter zu entdecken. Glücklicherweise tauchte kurze Zeit später eine Frau neben mir auf. Sie sah auch etwas verwirrt aus. Ich schätzte sie auf Anfang 40 und hatte irgenwie im Gefühl, dass sie eine Deutsche sein könnte. Ich sprach sie an und Bingo, sie kam aus Deutschland und war angereist, um eine Freundin in der Nähe des Krügerparks zu besuchen. Sie bot mir an, sich ihr anzuschließen, wozu ich nicht nein sagte.
Und ich hatte nahezu richtig geschätzt. Das Warten am Schalter dauerte über 1 1/2 Stunde, was mich, als ich endlich vorne an der Passkontrolle angekommen bin, nicht mehr wirklich wunderte (wie kann man so langsam sein :D ) Schon hier war deutlich, dass die Uhr hier in Südafrika einfach ein bisschen langsamer tickt. Weiter ging es zum Band, um meinen Koffer zu holen. Das war kein Problem, da ich vorher lang genug Zeit hatte die Bänder zu beobachten. Erst in der Empfangshalle wurde es wieder schwieriger. Hier habe ich einfach nur eine riesige Menschentraube vorgefunden, die aus Menschen unterschiedlicher Herkunft, mit verschiedenen Hautfarben und tausend verschiedenen Schildern bestand. Wie soll man hier noch den Überblick behalten... Drei oder vier Mal lief ich um den Block - ohne Erfolg. Ich entschied mich einen Mann aus einer deutschen Reisegesellschaft anzusprechen (Meyers Weltreisen), der mir zum Glück weiterhelfen konnte und direkt weiterschickte zu "All out Africa". Die beiden Männer, beide dunkelhäutig und einheimisch, nahmen mich direkt freunldich in Empfang und brachten mich zu dem Rest meiner Gruppe.
"Endlich angekommen" - Da waren sie also mein zukünftiges Umfeld für die nächsten vier bis zwölf Wochen (je nachdem wie lange sie bleiben würden) - zunächst vier Stück an der Zahl: 3 Holländerinnen und ein Däne. Wenigstens eine Chance gut Englisch zu lernen :/. Aber das sollten nicht alle sein. Kurze Zeit später kam noch eine Schweizerinnen und nachdem wir vom Essen zurückkehrten noch eine Gruppe bestehend aus weiteren 5 Personen: 1 Lichtensteinerin, 2 Schweizer, 2 Deutsche. Der letzte landete schließlich um 1 Uhr, wieder ein Deutscher. Soviel zum Thema Englisch lernen... Um zwei ging es dann endlich los. 5h Fahrt in unsere Lodge im Swaziland. Es war auf jeden Fall schonmal eine gute Möglichkeit sich besser kennenzulernen. In der Lodge dann wurden wir in unsere Zimmer eingewiesen. Und ich hatte Glück. Zuerst sollte ich in eines nur mit Fremden (aus der vorherigen Gruppe) und einer Holländerin. Doch da zwei Holländerinnen unbedingt zu zweit sein wollten erklärte ich mich bereit zu tauschen. Umso besser für mich. Nicht nur, dass ich nun mit Anouk, Katharina und Anna (Schweiz, Lichtenstein, DE) auf einem Zimmer war, ich hatte sogar eine Dusche direkt im Zimmer. Die Lodge hier ist wirklich wunderschön. In den Zimmern sind Hochbetten und Schränke (so kann man wenigstens ein bisschen Ordung halten). Einen Pool gibt es auch, eine gemütliche Terasse mit Sofas und eine Küche mit Kühlschrank, die wir nutzen dürfen. Alles sauber und ordentlich. Abends wird gekocht, sodass wir auch heute nach dem langen Tag schon in den Genuss von unserem ersten Abendessen kommen durften. Also wirklich alles top! Jetzt noch Moskitonetz aufspannen und dann ins Bett. Morgen geht es dann richtig los!
"ein perfekter erster Tag"

Das Frühstück ist gegen das Abendessen leider ein bisschen mager. Ich denke es gibt zwei Möglichkeiten: entweder ich ernähre mich die nächsten 12 Wochen von Toastbrot mit einzeln abgepacktem Käse oder ich muss einkaufen gehen. Aber mal sehen, es gibt definitiv schlimmeres. Bis zum Mittagessen hatten wir dann erstmal diverse Infoveranstaltungen mit Ausflugspräsentationen usw. Danach dann noch eine Art von Vorträgen. Es war sehr ähnlich zur Schule. In Kleingruppen haben wir ein Thema zugewiesen bekommen und mussten per Brainstorming Fragen zu bestimmten Themenblöcken beantworten, z.B. Poverty, Health, Gender, Education und Enviroment. Trotzdem habe ich mich deutlich wohler gefühlt, als in der Schule. So ohne Druck und alles...
Dann gab es Mittagessen. Dasselbe wie zum Frühstück. Ich muss defintiv einkaufen gehen ... :D
Nachmittags sind wir dann in ein Dorf in der Nähe gefahren. Vorbei an verschiedenen Sehenswürdigkeiten, wie dem House of Parliament und dem Fußballstadion (Nationalsportart hier) bishin zum kulturellen Museum. Hier sollten wir etwas über die Kultur, die Traditionen, die Menschen und deren Geschichte lernen. Eigentlich cool! Nur leider habe ich den Guide nicht wirklich verstanden. Das hat sich einfach nicht wie Englisch angehört. Nach dem Museum liefen wir dann einfach drauf los. Gemeinsam mit unserem Guide hinein in das Dorf und vorbei an Hütten, Bretterbuden, Wäscheleinen, Kindern, Kühen und vielem mehr. Man merkte sofort, dass die Leute interessiert waren, aber in keinem Fall im Negativen. Sie grüßen uns und freuten sich , wenn wir zurückgrüßten. Aber noch neugieriger als die Erwachsenen waren die Kinder. Sie verfolgten uns, posten für die Fotos und wollten die Bilder sofort sehen. Und so schnell konnte ich gar nicht gucken, da hatte ich drei Kinder an meiner Hand. Ihr Englisch war nicht ausgereift, aber ein paar grundlegende Sachen gingen. Sie waren 3,5 und 6 und zwei von ihnen sogar Geschwister. Mit der Zeit kamen immer mehr Kinder und umringten uns in Scharen, wollten fotografiert werden und uns gar nicht mehr loslassen. Ich hätte wirklich stundenlang in diesem Dorf bleiben können. Die Menschen waren so herzlich, so zufrieden und das trotz ihrer Armut, sodass ihre Lebensfreude direkt auf mich übergeschwappt ist. So glücklich wie heute war ich wirklich schon lange nicht mehr. Das Lächeln aus meinem Gesicht wollte garn nicht mehr verschwinden. Doch das Highlight des Tages wartete noch in einer der Nebenstraße auf uns. Hier lebte nämlich in einer der Hütten ein Mann, der eine Art Kunstprojekt leitet. Er nennt sein Haus Kunstgalerie, obwohl diese eigentlich nicht anders aussieht als alle anderen Lehmhütten. Der Unterschied sind nur die zahlreichen Bilder im Raum, die von ihm und seinen Schützlingen stammen. Sowie die meisten Lehrer arbeitet auch er quasi ehrenamtlich. Für das Malen mit den Kindern bekommt er nichts und Spenden in Form von Geld lehnt er ab. Viel mehr hält er sein Projekt aufrecht durch Materialspenden, d.h. Papier, Stifte usw. Auf diese Weise möchte er den Kindern einen Zugang zur Welt verschaffen. Er erklärte es uns so: " Niemandem von uns ist geholfen, wenn wir Geld bekommen. Man könnte uns zu Millionären machen und trotzdem wären wir doch nicht glücklicher als jetzt. Keiner kann uns durch äußere Veränderungen helfen. Vielmehr müssen wir selbst begreifen, was zutun ist, dann können wir als Volk die Armut hinter uns lassen und tatsächlich einen Unterschied erreichen." Zum Abschied sang er uns noch einige Lieder vor. Eines davon handelte von der Schönheit des Swazilands und ein weiteres beschäftigte sich damit sich zu entschuldigen. Dabei muss man wissen, dass das Swaziland ein von Männern dominiertes Land ist. Die Entschuldigung sollte sich in seinem Fall an eine spezielle Frau richten, sich aber auch an alle weiteren Männer der Welt richten, da es den meisten schwer fallen würde sich zu entschuldigen (vor allem eben bei einer Frau). Und alle diese wahren Worte stammen von einem Mann ohne Bildung oder sonst etwas. Und vor allem von einem solchen, der selbst in der Situation steckt und sie erkennt!
Unsere Tour endete an einer Art Grillstelle, wo uns ein spezielles Swazi-Barbecue vorbereitet wurde. Auf Holzschalen wurde uns eine Art Maisbrei (Pub), Avocado, Tomatensalat, Bohnen und verschiedenes Fleisch vorbereitet. Und sowie es hier üblich ist, wurde das Essen nicht nur mit den Händen zubereitet, sondern sollte auch mit den Händen gegessen werden. Eigenlich kein Problem. Aber leider hatte ich davor zu um die 30 Kinder angefasst und kein Desinfektionsmittel dabei und Seife gab es auch nicht .... Naja, mit Wasser ging es dann auch (bisher gehts mir noch gut) und das Essen war wirklich super lecker! Trotzdem ich schwöre das Desinfektionsmittel werde ich so schnell nicht vergessen. Danach gings dann zurück zur Lodge. Da haben wir dann noch die aus der Gruppe vorher kennengelernt, ein paar Medizinstudenten aus dem Taiwan und andere Backpacker. Mit dem Hund aus der Lodge (Bingo) habe ich mich auch schon angefreundet. Also ist wirklich super hier und morgen gehts dann weiter in den Krüger! :D
 
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